Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Bischofferode findet sich im Jahre 1186. 1238 wird das Rittergut Husen durch Bernhard von Worbis an Gerode verkauft. Die Bischofferöder Bauern erhalten das Land in Erbpacht.
1572 wird die Gemeindeschenke gebaut. 1608 beginnt der Bau der Marienkirche. 1625 wird Bischofferode von der Pest heimgesucht. 1643 kommen die Schweden des Marschall Torstenson von Stöckey her über Bischofferode und ließen Vieh und Fleischwaren mitgehen. Am 15. Dezember 1644 überfällt der schwedische Oberst Birkefeld den Ort und erbeutet 15 Pferde. 1647 muss der Ortspfarrer im Frühjahr mit den restlichen 26 Pfarrern des Eichsfeldes 30 Taler aufbringen für den Unterhalt der Söldner des Schweden Königsmark. Im Jahre 1670 hat das Dorf mit den anderen Klosterdörfern eine Tonne Heringe zu liefern.
In den Jahren 1670 bis 1672 entstehen in Bischofferode der Fachwerkbau der Mühle und die Bäckerei Redemann. 1678 wird die Marienkirche durch den Erfurter Bischof Kulusius geweiht. Der Kirchenbau wird jedoch erst 1699 nach 90 Jahren endgültig fertig gestellt.
Zwischen 1756 und 1763 wird das Dorf wie das ganze Eichsfeld von Kaiserlichen und Preußen ausgeraubt. 1771 prozessieren die Einwohner von Bischofferode und Holungen erfolglos gegen den Abt und das Kloster Gerode um Befreiung von bestimmten Lasten.
Im 18. Jahrhundert hat Bischofferode 118 Häuser und 636 Einwohner. Am 3. August 1802 besetzen preußische Truppen die Gegend. Damit endet sie Herrschaft der Abtei Gerode über den Ort. 1803 wird Bischofferode Amtsdorf. Zu dieser Zeit hat es 134 Häuser und 851 Einwohner.
1815 wird Bischofferode Teil der preußischen Provinz Sachsen. Bis zum Jahre 1816 geht die Einwohnerzahl auf 744 zurück. 1871 hat der Ort aber bereits nach einer Volkszählung 987 Einwohner, davon sind 19 Analphabeten.
Am 1. Juli 1886 wird die erste Poststelle in der Gemeinde bei Josef Wand eingerichtet. In den Jahren 1886 und 1887 wird das Schaulhaus in der Dorfmitte erbaut. Bereits 1889 besuchen 237 Schüler diese Schule.
1900 hat die Gemeinde 190 Häuser und fast 1000 Einwohner, der Schulze heißt Pfafferodt. Am 1. Oktober 1910 wird der Streckenabschnitt Großbodungen–Bischofferode der Bahnstrecke Bleicherode Ost–Herzberg in Betrieb genommen.
Am 7. September 1926 richtet eine Überschwemmung nach mehreren Gewittern große Schäden in Bischofferode an. 1930 beginnt der Abbruch des alten Kirchenschiffes und die Einrichtung einer Notkirche. 1932 ist deer Umbau der Kirche beendet.
1939 müssen erstmals polnische Zwangsarbeiter bei Bauern im Ort arbeiten, später kamen auch Ukrainer hinzu. 1940 trafen im Kaliwerk Bismarckshall die ersten von etwa 200 Zwangsarbeitern aus der Ukraine, Polen und Frankreich ein, die während des Zweiten Weltkrieges Zwangsarbeit leisten mussten. 1944 wurde im Bereich der Wintershall AG ein Lager für die Errichtung eines Außenkommandos des KZ Mittelbau-Dora bereitgestellt, in dem KZ-Häftlinge unter unmenschlichen Bedingungen Verlade- und Reparaturarbeiten an V-2-Raketen leisten mussten. Die Gefangenen des Kommandos wurde 1945 in Richtung des KZ Bergen-Belsen "evakuiert".
Am 10. April 1945 wird Bischofferode durch Amerikanische Truppen besetzt. Diese übergeben am 4. Juli 1945 den Ort an die Rote Armee.
Am 31. Dezember 1993 wird das Kaliwerke „Thomas Müntzer“ geschlossen. (siehe hierzu auch Holungen). Am 22. Mai 1998 verliert der Ort seinen Bahnanschluss nach Aufgabe der Bahnstrecke.
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