Geschichte
Erstmalig wurde Blexen urkundlich erwähnt als Pleccateshem (Heim der Blitze) im Jahre 789 aus Anlass des Todes des Bischofs Willehad. Zu dem Zeitpunkt lag Blexen, noch abgetrennt vom Festland durch das Flüsschen Heete, auf einer Insel.
Die Blexer St. Hippolyt-Kirche wird im Laufe der nächsten Jahrhunderte zur Wallfahrtskirche. Am 23. April 1189 machten sich elf Segelschiffe von Blexen aus auf zur Teilnahme am Dritten Kreuzzug. Die Schiffe kamen bis Portugal und die Besatzungen nahmen an den Kämpfen um die Stadt Silves teil. Die Schiffe segelten noch weiter bis Marseille, danach verliert sich ihre Spur. Ein Dokument über die Reise wurde 1989 in der Blexer Kirche entdeckt.
Im Jahre 1318 wird erstmals urkundlich ein Markt in Blexen erwähnt. Im Jahre 1400 muss die Blexer Kirche den Bremern überlassen werden, die gegen die Likedeeler (unter anderem gegen Klaus Störtebeker) und aufständischen friesischen Hovetlinge zu Felde ziehen. Seit 1566 ist die Blexer Kirche ein Seezeichen und deshalb mit einem hohen Turmhelm versehen.
1813 erhebt sich die Bevölkerung gegen die französischen Truppen Napoléons. Im Rahmen von Vergeltungsmaßnahmen werden an der Blexer Kirche zehn Blexer erschossen. Ein Gedenkstein an der Kirche erinnert an dieses Ereignis.
1878 wird in der Postagentur Blexen das erste Telefon im Herzogtum Oldenburg in Betrieb genommen. Es verbindet die Station mit dem Telegrafenamt in Nordenham. Zur Zeit der großen Auswanderungen Ende des 19. Jahrhunderts, die von Bremerhaven erfolgten, wurde Blexen scherzhaft auch als „das letzte Dorf vor Amerika“ bezeichnet.
Im Zuge der Oldenburgischen Verwaltungsreform verliert Blexen am 27. März 1933 seine Selbstständigkeit und wird dem Stadtgebiet Nordenhams zugeschlagen.
1942 werden in Blexen sowjetische Kriegsgefangene interniert, von denen sehr viele verhungern.
Trotz des 2004 eröffneten Wesertunnels südlich von Nordenham besteht immer noch eine Fährverbindung von Blexen nach Bremerhaven.
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