Geschichte
Der irische Mönch Columban von Luxeuil (italienisch Colombano) gründete hier 612 eine Abtei, in der er am 21. November 615 auch starb. Das Kloster San Colombano wurde von den langobardischen Fürsten gefördert und war im Kampf gegen den Arianismus ein wichtiges Zentrum. 643 wurde hier für eine kurze Zeit die Benediktinerregel eingeführt.
Die Abtei verfügte über das – neben Monte Cassino – bedeutendste Skriptorium, durch dessen Arbeit viele Texte der Antike überliefert wurden. Im Mittelalter war San Colombano eine bedeutende Lehrstätte, berühmt für seine Bibliothek, die aber ab dem im 15. Jahrhundert beginnenden Niedergang der Abtei verstreut wurde. Das Kloster wurde von den Franzosen 1803 aufgehoben, die Bibliothek aufgelöst. Die heutige Abteikirche stammt aus dem 15. bis 17. Jahrhundert.
Abt in Bobbio waren neben anderen Gerbert von Aurillac (um 950–1003), der 999 als Silvester II. Papst wurde.
Die Abtei Bobbio war teilweise Vorbild für das große Kloster in Umberto Ecos Roman Der Name der Rose.
Die Stadt Bobbio gehörte seit 1748 zu Savoyen. Am 7. Juli 1944 eroberte der italienische Widerstand den Ort und beherrschte ihn, bis er von der Deutschen Wehrmacht am 27. August des gleichen Jahres zerstört wurde.
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