Flagge von Polen

Polen

Hauptstadt
Warschau
 
Fläche
312.685 km²
 
Bevölkerung
38.499.000
 
pro km²
123 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.11.2024
06:03
 
 
+
»
 

Geschichte

1262 wurde sie erstmals als Richinowe in einer Urkunde des Zisterzienserklosters St. Marienthal bei Ostritz erwähnt.

1635 kam der Ort wie die gesamte Oberlausitz unter die Herrschaft des sächsischen Kurfürsten. Ortsherrschaften waren zu dieser Zeit das Kloster Marienthal und die Stadt Zittau.

Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte Reichenau zur sächsischen Amtshauptmannschaft Zittau.
Reichenau war Verwaltungssitz für die umliegenden Gemeinden, entwickelte sich zu einem Industrieort und Zentrum des Braunkohlenbergbaus, besaß aber nur den Status eines Marktfleckens.
1856 erhielt Reichenau ein Königliches Gerichtsamt. 1884 wurde die Zittauer Schmalspurbahn von Zittau über Reichenau nach Markersdorf (Markocice) eingeweiht, die 1900 bis nach Hermsdorf (Isergebirge) (Hermanice u Frýdlantu) in Böhmen verlängert wurde, wodurch ein Anschluss an die Bahn nach Friedland (Frýdlant v Cechach) hergestellt wurde. Diese Bahnverbindung wurde nach 1945 eingestellt.
1904 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Reichenau-Klösterlicher Anteil und Reichenau-Zittauer Anteil zur Gemeinde Reichenau in Sachsen vereinigt.

In den letzten Kriegtagen griffen sowjetische Flugzeuge am 22. April 1945 Reichenau an. Das Bombardement forderte mehrere Tote und Verletzte, dabei wurden auch der Bahnhof und Schmalspurbahn getroffen. Mit der Grenzziehung an der Lausitzer Neiße gelangte Reichenau an Polen. 1945 wurden die deutschen Bewohner vertrieben und polnische Vertriebene aus Lemberg und anderen von der Sowjetunion okkupierten Teilen Galiziens angesiedelt. Der Ort, der nun Rychwald hieß, bekam Stadtrecht. 1947 wurde die Stadt in Bogatynia umbenannt.

Der Braunkohlentagebau Herkules bei Turoszow (Türchau), der das Kraftwerk Hirschfelde versorgte, wurde zum Großtagebau erweitert und bei Seitendorf (Zatonie) das polnische Kraftwerk Turów errichtet. Der Tagebau hat inzwischen die Neiße erreicht und sämtliche Orte nordwestlich, westlich und südwestlich von Reichenau verschlungen.
Die verbliebenen Orte in der Umgebung sind nach Bogatynia eingemeindet, sowohl Kraftwerk als auch Tagebau befinden sich nun auf der Stadtflur von Bogatynia.

Der Ort umfasst das einzige Gebiet östlich der Oder-Neiße-Linie, das vorher sächsisch und somit nicht ein Teil Preußens war.

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