Geschichte
Das Gebiet von Boke gehört schon seit dem frühen Mittelalter zum Gebiet des späteren Hochstifts Paderborn.
Wahrscheinlich im Jahre 836 veranlasst Bischof Badurad die Überführung der Reliquien des heiligen Landelinus aus dem Kloster Crespin in der Diözese Cambrai im Westfrankenreich nach Boke.
Boke wird so zu einem Stützpunkt des Christentums im frisch missionierten frühmittelalterlichen Sachsen.
Im Jahre 1101 bekundet eine Urkunde die Gründung eines Benediktinerklosters in Boke über den Gebeinen des Heiligen, das aber schon nach wenigen Jahren nach Flechtdorf nordwestlich von Korbach verlegt wird. Dabei wird auch der überwiegende Teil der Reliquien mitgenommen.
1802 verliert das Hochstift Paderborn mit der Besetzung durch Preußen seine staatliche Selbständigkeit. Es fällt zwar bereits 1807 für wenige Jahre an das Königreich Westfalen, kommt aber 1813 nach der napoleonischen Niederlage an Preußen zurück. Boke wird der 1815 gegründeten Provinz Westfalen eingegliedert und kommt durch Erlass der Königlichen Regierung in Minden an den 1816 gegründeten Kreis Büren.
Boke ist Namensgeber für den 1853 in Betrieb genommenen Boker-Heide-Kanal; dieser Bewässerungskanal ist ein bedeutendes technisches Kulturdenkmal Westfalens.
Bei Einteilung der Landkreise in Ämter ist Boke zunächst Sitz des Amtes Boke. Dieses wird seit 1859 mit dem Amt Salzkotten in Personalunion von einem Amtmann verwaltet. (Die endgültige Zusammenlegung zum Amt Salzkotten-Boke mit Sitz in Salzkotten erfolgt 1936.)
Von 1823 bis 1860 gibt es Versuche, die Lippe schiffbar zu machen, die aber an wiederkehrenden Überschwemmungen und Hochwasserkatastrophen scheitern.
1986 feiert Boke das 1150-jährige Jubiläum der Übertragung der Reliquien des Pfarrpatrons St. Landelinus.
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