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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
05.03.2025
05:10
 
 
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»
 

Geschichte

Wo der von Pfaffenhausen kommende Gilsbach in die Schwalm einmündet, liegt Singlis, eine uralte Siedlung, deren Spuren bis in die jüngere Steinzeit zurückreichen. Das Dorf wird erstmalig unter dem Namen Sungsule im Jahre 775 im Breviarium sancti Lulli, einem Güterverzeichnis des damaligen Klosters Hersfeld, schriftlich erwähnt. In den folgenden Jahrhunderten ist vor allem das Adelsgeschlecht derer von Züschen in Singlis reich begütert. Im Jahre 1265 verkaufen die Züschener ihre Güter in Singlis samt allem Zubehör, einschließlich der Mühle und dem Gericht in Singlis und Nordwig an das Kloster Haina. Das Kloster Haina baute seinen neuen Besitz mit ca. 55 Morgen Land zu einem seiner bedeutendsten Wirtschaftshöfe aus. Im Zuge der Reformation und der Aufhebung des Klosters wird dessen Hof in Singlis mit Einkünften im Jahre 1540 von Landgraf Philipp dem Großmütigen der Universität Marburg zugewiesen. Der Hof wurde einem landgräflichen Vogt unterstellt und nannte sich „Universitäts-Vogtei Singlis“. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Hof verkauft und später die Ländereien an einzelne Singliser Bauern veräußert. Das Dorf gehörte 1578 zum Amt Borken und hatte um diese Zeit 52 Haushaltungen. Nach dem hierzulande üblichen Bevölkerungsrückgang in Folge des 30-jährigen Krieges wurde erst wieder Anfang des 19. Jahrhunderts die vorherige Zahl erreicht. Heute hat Singlis 909 Einwohner. Der heutige Standort der Kirche war vermutlich das Zentrum der Ansiedlung im frühen Mittelalter. Das Gelände ist dort, wohl zum Schutz gegen Hochwasser, um etwa 2 m gegenüber der Umgebung erhöht. Eine Kirche wird erstmals in 1265 erwähnt, als die von Züschen den Edelhof an das Kloster Haina verkaufen. Die heutige Kirche wurde zwischen 1700 und 1710 als einfacher Saalbau errichtet und mehrfach, zuletzt 1971, gründlich renoviert. Seither steht der Glockenturm nördlich neben der Kirche. Singlis ist seit der Reformation Sitz einer Pfarrei und hat Lendorf als Filial.

Die Singliser Schwalmmühle wird erstmalig 1266 erwähnt. Sie lag damals direkt an der Schwalm und zwar dort, wo heute der Gilsbach einmündet. Erst im Jahre 1508 wurde ein Mühlgraben angelegt und die Mühle an den heutigen Standort verlegt. Von dieser Zeit bis 1977 war die Mühle im Besitz der Familien Wagner und Nöll. Die PreussenElektra als neuer Eigentümer hat den Mahlbetrieb stillgelegt, erzeugt aber dort mit Wasserkraft heute noch elektrischen Strom, der ins Netz der E.ON Mitte (vormals EAM) eingespeist wird.

Die 503 ha große Gemarkung wurde in der Zeit von 1960 bis 1972 auch vom Braunkohlebergbau beeinträchtigt. Der ehemalige Tagebau mit dem Namen „Singlis“ lag unmittelbar westlich des Dorfes und ist heute eine ca. 70 ha große Wasserfläche.

1807 wurde der Schriftsteller Ernst Koch in Singlis geboren.

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