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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
22.01.2025
06:13
 
 
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»
 

Geschichte

Um 1900 war das Gebiet der Weststadt fast gänzlich unbebaut. Das Gebiet bestand vor allem aus Ackerflächen und Wiesen. An der Broitzemer Straße (einer früheren Handelsroute, heute Münchenstraße, Traunstraße, Lichtenberger Straße) gab es vereinzelte Höfe, die „Gärtnerei zu Broitzem“ und das Wirtshaus „Zur Rothenburg“ (seit 1905 Restaurant). Die Rothenburg war ursprünglich einer von Braunschweigs Landwehrtürme und wird bis heute als Restaurant genutzt. Auf dem Gebiet des Westparks waren zahlreiche Ziegeleien ansässig.

1909 wurde der Kleingartenverein Westend gegründet. Der Kleingartenverein besteht noch heute und ist umgeben von der Wohnbebauung der Weststadt. 1916 entstand auf einem großen Teil der Wiesen und Ackerflächen der Flugplatz Broitzem. Von 1919-1920 war der Flughafen an das deutsche Liniennetz angeschlossen. Danach wurden auf Teilen des Flugplatzes Kleingärten angelegt. 1924 wurde kurz darauf der Flughafen mit vergrößerter Start- und Landebahn wiedereröffnet. 1926 gründete sich die Flughafen GmbH.

1928 entstanden die ersten größeren Wohnflächen im Bereich der Weststadt. An der Broitzemer Straße (heute Traunstraße) gegenüber dem Kleingartenverein Westend entstand die „Siedlung Freiland“ mit einigen Ein- und Zweifamilienhäusern. Weiter östlich wurden 1940 sechs weitere Gebäude errichtet, sie dienten ab 1945 den Alliierten als Unterkunft.

1929 richtete die deutsche Verkehrsfliegerschule ihren Standort im Flughafen Broitzem ein. Im Nationalsozialismus wurde der Flughafen zu einem reinen Militärflughafen, für zivile Flüge wurde dann ein neuer Flughafen in Waggum errichtet. Während der nördliche Teil des Gebietes der heutigen Weststadt bereits zu Braunschweig gehörte, kam der südliche Teil dann letztlich am 1. April 1934 zum Stadtgebiet Braunschweigs. Dieser Schritt wurde nötig, damit das ganze Gelände des Flugplatzes im Braunschweiger Stadtgebiet lag. Somit lag das Gebiet, auf der sich heute die Weststadt befindet, seit 1934 gänzlich im Stadtgebiet Braunschweigs. 1935 entstand am Flugplatz Broitzem die Kaserne Broitzem. In den Kasernengebäuden wurden nach Kriegsende Flüchtlinge untergebracht.

Die Gebäude des Flughafens wurden teilweise gesprengt, andere Gebäude wurden bis in die 80er genutzt und dann beseitigt, wie auch einige Gleise mit denen die Gebäude angeschlossen waren. Im Mai 1946 wurde der Flugplatz schließlich endgültig wieder in Ackerland umgewandelt. Die restlichen verbliebenen Gebäude des Flughafens und der Kaserne wurden später in die Weststadt miteinbezogen und wurden nach ihrer Renovierung in den 80ern bezogen. Eine Flugzeughalle blieb bis August 2006 erhalten und wurde in den letzten Jahren von einem Getränkemarkt und anderen Läden genutzt, das Gebäude der Fliegerschule wird heute als Gemeintschaftshaus Weststadt und als Fachhochschule genutzt. Auch das erste Weststädter Jugendzentrum, die in Erinnerung an die Geschwister Hans und Sophie Scholl „Jugendzentrum Weiße Rose“ benannt wurde, ist hier eingerichtet. Die Kasernengebäude werden von verschiedenen Institutionen genutzt. U.a. wurden sie von der ehemaligen Bezirksregierung genutzt.

Kurz nach der Umwandlung des Flugplatzes in Ackerflächen entstand dort eine neue Siedlung auf dem Lehmanger und dem Möhlkamp, mit vorwiegend großen Gärtnerhöfen, die „Gärtnerhof-Siedlung“. Einige der Gärtnerhöfe wurden zu großen Gärtnereien. Heute ist nur noch eine der Gärtnereien verblieben.

Nach Kriegsende waren in Braunschweig die Wohnungen knapp, und auch mit dem Bau von Wohnungen im Heidberg und in Melverode konnte der Wohnungsbedarf nicht gedeckt werden. Ab 1960 entstand dann an Braunschweigs südwestlicher Stadtgrenze die Weststadt. Sie war das fünftgrößte Baugebiet der damaligen Bundesrepublik und entstand vorwiegend von 1960 bis in die 1980er Jahre und sollte Wohnungen für 30.000 Einwohner bieten. Erste Bebauungen entstanden in der „Siedlung Rothenburg“ und an den Straßen Am Queckenberg, Im Wasserkamp und An den Gärtnerhöfen. Das Jahr 1960 gilt auch als Entstehungszeitpunkt der Weststadt. Die letzten größeren Bautätigkeiten fanden schließlich bis in die Mitte der 1990er Jahre statt.

Ihren Namen erhielt die Weststadt 1972. Seit 2007 besitz die Weststadt ein eigenes Wappen, das an den Westpark (grünes Wappen mit einem weißen Baum in der Mitte) und an die Straßennamen erinnert, von denen die meisten ihren Namen von Flüssen haben (weißer Fluss unter dem Baum).

Basierend auf dem Artikel Braunschweig-Weststadt der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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