Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahr 1303, jedoch konnten Archäologen eine deutlich frühere Existenz des Ortes nachweisen. Bereits in römischer Zeit wurde in „Britiniacum“ so der ursprüngliche galloromanische Name des Ortes, Erz abgebaut. Neben einer Reihe keltisch-römischer Häuser aus dem ortstypischen Blaustein wurden primitive Schmelzanlagen entdeckt. Eine römische Straße von Nordfrankreich über Belgien nach Gressenich, Düren und Köln berührte den Ort.
Seit 817 gehörte das Münsterländchen als Krongut zur Reichsabtei Kornelimünster. Breinig war neben Kornelimünster, Brand, Walheim und Büsbach eine der fünf „Hunschaften“ (Wehrbezirke) der Abtei. Ihre Lehnshöfe in Breinig waren der Hönier Hof (heute bei Venwegen), das Mannlehen "Im Steg" auf der Breinigerheide und der "Hof auf der Heiden" (Schützheide), der sich fast lückenlos bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts zurückverfolgen lässt. 881 plünderten und brandschatzten Normannen die Abtei und ihr Krongut.
1310 wurde sie unter Abt Reibaldus von Aachener Bürgern geplündert. Während der Blütezeit der Kupfermeister in der frühen Neuzeit fand Breiniger Galmei in ihren Kupferhöfen Verwendung. Das brachte dem Ort einen bescheidenen Wohlstand. Zeitweilig arbeiteten bis zu 700 Erzarbeiter im Bereich des Schlangenberges (heute Naturschutzgebiet).
1648 wurde Breinig nach dem 30-jährigen Krieg geplündert. In den unruhigen Zeiten des kriegerischen 17. Jahrhunderts fungierten die Breiniger Schützen als eine Art Bürgerwehr. 1686 wurde das Bergrecht erlassen. Eine Kapelle St. Barbara wurde 1731 errichtet. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde sie zur Pfarre erhoben und die heutige Kirche an der Stelle der Kapelle von 1852 bis 1858 errichtet. Am 18. Februar 1756 ließ ein starker Erdstoß viele Häuser einstürzen.
Im Jahre 1794 wurde von den Franzosen die abteiliche Verwaltung aufgehoben und Breinig eine sog. Agentur, die zum Kanton Burtscheidt innerhalb des Rur-Departements mit der Hauptstadt Aachen gehörte.
1815 kam Breinig zu Preußen und wurde Teil des Landkreises Aachen im Regierungsbezirk Aachen. Breinig kam zur Gemeinde Kornelimünster, zu der es bis zur Eingliederung in die Stadt Stolberg am 1. Januar 1972 im neuen Kreis Aachen gehörte. 1880 wurde die Bahnlinie durch Breinig gebaut und 1889 der Bahnhof, der heute unter Denkmalschutz steht. Bis 1922 wurde im Gebiet Breiniger Heide in der Erzgrube Cornelia Erz abgebaut. Viele Breiniger arbeiteten in den Blei- und Zinkhütten der Nachbarstädte Stolberg und Eschweiler.
Im Mai 1940, vor Beginn des Frankreichfeldzugs, wurden schlesische Artilleristen mit Panzern und Luftgeschwader in und um Breinig einquartiert. Am 14. September 1944 rückten US-amerikanische Panzer in Breinig in den sog. "Stolberg-Korridor" vor.
Aufgrund der Gemeindeordnung von 1946 erhielt Breinig einen eigenen Ortsbürgermeister, während die Verwaltung zentral in Kornelimünster verblieb.
1971 plädierte Breinig zusammen mit Kornelimünster, Mulartshütte, Roetgen, Venwegen und Walheim für die Bildung einer Gemeinde Münsterländchen. Aus siedlungsgeografischen Gründen in erster Linie wegen der Siedlungsachse B 258 kommt Kornelimünster Gebiet als Kornelimünster/Walheim an Aachen. Breinig und Venwegen und der Großteil des Kornelimünsteraner Gemeindegebiets werden Stolberger Stadtteile, obwohl sie nicht zu dessen Nahversorgungsgebiet gehören, Dorff bleibt bei Stolberg, und aus Mulartshütte, Rott und Roetgen wird die Restgemeinde Roetgen gebildet.
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