Geschichte
Auf dem heutigen Stadtgebiet befand sich wahrscheinlich die im Werk Ptolemaios erwähnte frühgeschichtliche Siedlung Eburodunum. Zwischen 1021 und 1034 wurde die Burg Brünn erbaut und gab später der anliegenden Siedlung den Namen. 1091 findet zum ersten Mal die Siedlung Brünn Erwähnung. Die Stadt wurde 1243 von Wenzel I. gegründet. 1277 ist zum ersten mal die Festung Å pilberk erwähnt. Ab 1349 siedelten in Brünn die Mährischen Markgrafen. Im Jahre 1641 löste Brünn Olmütz als die Hauptstadt von Mähren ab.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Brünn 1643 erfolglos von Schweden belagert und etwa hundert Jahre später von Preussischen Truppen ebenso. 1805 fand nahe der Stadt die Schlacht von Austerlitz statt. Im Jahre 1839 wurde die Eisenbahnverbindung nach Wien fertig gestellt.
Nach dem Ersten Weltkrieg lebten in Brünn knapp 55.000 deutschsprachige Bürger. In Brünn lebten zu dieser Zeit etwa 12.000 jüdische Bürger, unter ihnen mehrere bekannte Persönlichkeiten, die sich wesentlich am Kulturleben der Stadt beteiligten. Mit der Errichtung des Protektorats Böhmen und Mähren begann auch in Brünn die systematische Verfolgung der Juden. Bis zum Kriegsende wurden aus Brünn 9064 jüdische Stadtbürger in verschiedene Konzentrationslager deportiert, es überlebten etwa 700.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die deutsche Bevölkerung gewaltsam aus der Stadt vertrieben. Im sogenannten Brünner Todesmarsch (Beginn am 31. Mai 1945) mussten etwa 27.000 vor allem alte und jugendliche Bürger einen Fußmarsch zur 60 km entfernten österreichischen Grenze antreten. Nach neuesten Forschungen kamen dabei ca. 5.200 Personen ums Leben, amtlich belegt sind 2.000 Todesfälle.
Während des tschechoslowakischen Sozialismus entwickelte sich Brünn zu einer führenden Industriestadt des Landes. Am Rande der Stadt wurden Plattenbausiedlungen gebaut, um die stets anwachsende Bevölkerungszahl unterzubringen.
Im Jahre 1998 wurde in Brünn die erste Moschee in Tschechien gebaut.
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