Geschichte
Eine erste Erwähnung erfährt Bütgenbach unter den Karolingern im 9. Jh. als Außenposten des Büllinger Hofes. Die erste urkundliche Erwähnung im Jahre 1130 findet sich in einem Verzeichnis von Abgaben an die Abtei Malmedy.
Von 1200-1214 gehört das Gebiet um Bütgenbach zum Grundbesitz der Grafen von Luxemburg und ab dann durch Heirat zum Herzogtum Limburg.
Die Herren von Limburg veranlassen 1237 den Bau der Burg Bütgenbach an der Nordseite der Ortschaft, auf einem Felsenvorsprung am Ufer der Warche. Somit wird Bütgenbach Mittelpunkt eines Gebietes, das als „Hof Bütgenbach“ bezeichnet wird. Neben Bütgenbach gehören zum Hofgebiet die Ortschaften Berg, Elsenborn, Faymonville, Nidrum, Sourbrodt und Weywertz.
1265 kommt der „Hof“ durch Erbschaft an das Haus Falkenburg, das auch die Gebiete von Monschau und später auch Sankt-Vith besitzt. Walram von Falkenburg bewilligt 1300 die Gründung eines Klosters „De Porta Coeli“ (Himmelspforte) auf seinem Gut Bütgenbach. Heute noch besteht an der Straße von Lager Elsenborn nach Küchelscheid der Flurname „Grünkloster“, doch konnte bis heute nicht geklärt werden, ob es zwischen ihm und der Klostergründung des Walram von Falkenburg einen Zusammenhang gibt.
Im Laufe der Zeit geht Bütgenbach nacheinander in den Besitz der Grafen von Vianden und des Hauses Nassau über.
1461 wird Weywertz erstmals in der Form von „Wivertz“ oder „Wiverhus“ erwähnt, was soviel bedeutet wie „Weiberhaus“. (Nach einer alten Überlieferung sollen einst drei Weiber in Weywertz gewohnt haben und der Siedlung ihren Namen gegeben haben. Um das Haus dieser Weiber oder Frauen soll dann im Laufe der Zeiten eine ansehnliche Ortschaft entstanden sein.)
1503 erhält die Familie von Rolhausen die Burg und den Hof Bütgenbach als Lehen von den Nassauern, in deren Besitz er bis 1786 bleibt. 1575 fällt der Besitz unter Christoph von Reiffenberg teilweise einem Brand zum Opfer, doch dessen Sohn Johann stellt ihn 1624 wieder her. 1689 wird die Burg von den Truppen des Franzosenkönigs Ludwig XIV. zerstört.
1795 wird das Hofgebiet Bütgenbach mit dem gesamten Herzogtum Luxemburg von den Franzosen annektiert. In der Folgezeit wird bis 1815 die Burg Bütgenbach während der Franzosenherrschaft endgültig zerstört. Was von der Burg an der Warche übrigbleibt, wird abgetragen und beim Bau verschiedener Häuser des Dorfes verwendet.
1893 legt Preußen bei Elsenborn ein Manövergelände mit Eisenbahnanbindung an, den Truppenübungsplatz Elsenborn, der nach dem ersten Weltkrieg von der belgischen Armee übernommen wird. Auch kommen 1920 die Kreise Eupen und Malmedy (mit Sankt Vith) durch den Versailler Vertrag an das Königreich Belgien.
1920 schließlich wird das Gebiet Bütgenbach auf vier Gemeinden aufgeteilt:
•Bütgenbach,
•Elsenborn,
•Faymonville und
•Robertville.
Das gesamte Gebiet Ostbelgiens wird bis 1925 unter die Verwaltung des von der belgischen Regierung eingesetzten Hochkommissars General Herman Baltia gestellt. 1925 erfolgte die Einbürgerung in das belgische Staatsgefüge.
Für die Zeit zwischen 1940-1945 wird während des Zweiten Weltkrieges das Gebiet Bütgenbach mit Eupen-Malmedy vom Deutschen Reich annektiert und kehrt danach unter die Verwaltung des Königreichs Belgien zurück. Im Winter 1944 hatte während der Ardennenoffensive hier General Eisenhower für einige Tage sein Quartier.
Infolge der Gemeindefusionen 1977 besteht die Gemeinde Bütgenbach nunmehr aus den Ortschaften Berg, Bütgenbach, Elsenborn, Küchelscheid, Leykaul, Nidrum und Weywertz.
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