Geschichte
Das Gebiet am Rande der Dalkauer Berge war schon in der Steinzeit besiedelt.
An einer Furt durch die Oder entstand eine Landesfeste der schlesischen Piastenherzöge, deren Kastellane seit 1203 nachweisbar sind. Sie wurde im Jahre 1109 belagert, aber König Heinrich V. 1109 gelang es nicht, sie einzunehmen.
1157 wurde die Feste durch Herzog Bolesław IV. niedergebrannt, als das Heer Friedrich Barbarossas nach Polen eindrang.
Die erste Kirche in dem Burgort Bythom, ab Mitte des 15. Jahrhunderts Beuthen genannt, war die Stephanskirche, die 1175 dem Zisterzienserkloster Leubus überlassen wurde.
Um 1263 erhielt Bythom deutsches Stadtrecht. In den Jahren 1395 und 1464 brachen Pestepidemien in Beuthen aus. 1475 war der Kaufmann Andreas Neumann Besitzer von drei Vierteln der Stadt, der Rest gehörte Georg von Glaubitz.
Johann von Rechenberg war ab 1524 der alleinige Besitzer Beuthens. Der deutsche Hans, wie er von Martin Luther genannt wurde, führte 1540 die Reformation in Beuthen ein. Franz von Rechenberg verkaufte 1561 die Herrschaften Beuthen mit Polnisch Tarnau und Carolath an den Ritter Fabian von Schoenaich, der zu einem der größten Grundbesitzer Schlesiens wurde. Sein Vetter und Nachfolger Georg Freiherr von Schoenaich ließ das Oderufer zwischen Beuthen und Schlawa urbar machen, förderte den Obst- und Weinbau. Unter seiner Herrschaftszeit entstand zwischen 1602 und 1609 ein neues Rathaus, der Turm der Stephanskirche wurde erhöht, das Georgenhospital errichtet sowie eine Brücke über die Oder und der erste Oderdamm, der Schoeneichdamm, entstanden. 1601 begründete Freiherr von Schoenaich eine Hochschule. Die Universität, das Gymnasium academicum, umfasste 12 Lehrstühle für Theologie, Recht, Astronomie u.a. 1616 wurde eine Stadtbefestigungsanlage mit 3 Stadttoren nach Plänen des Festungsbaumeisters Andreas Hindenberger errichtet. Mit dem Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges und dem Tod des schlesischen Kanzlers Georg von Schoenaich im Jahre 1619 war es mit der Blüte der Stadt vorbei.
Im Dezember 1620 war Beuthen Station auf dem Fluchtweg des Winterkönigs aus Böhmen. Mit der Besetzung der Stadt durch die Liechtensteiner erfolgte 1628 die Rekatholisierung und die als calvinistisch geltende Universität wurde durch Kaiser Ferdinand II. geschlossen.1639 errichtete hier der schwedische General Stalhansch sein Hauptquartier.
1653 verfügte Kaiser Ferdinand III. die Übergabe der evangelischen Hospitalkapelle, der Stephanskirche und des Hospitals an die Katholiken.
Dem Stadtbrand von 1694 fielen u. a. das Universitätsgebäude, das Rathaus und das Hospital zum Opfer.
Nach der Besetzung Schlesiens durch Preußen entstand die evangelische Schule und ein Bethaus neu.
Beuthen wurde von 1766–1884 zur Garnisonsstadt. 1871 erfolgte der Anschluss an die Eisenbahn zwischen Breslau und Stettin bzw. Berlin. Ab 1884 entstand um Beuthen Braunkohlentagebau.
Haupterwerb der Einwohner waren Ackerbau, Handel und Schifffahrt. 1907 entstand eine neue Brücke über die Oder.
1932 erfolgte eine Gebietsreform, die zur Folge hatte, dass Beuthen nicht mehr zum Landkreis Freystadt, sondern fortan zum Landkreis Glogau gehörte.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt fast zur Hälfte zerstört. Nach 1945 wurden seine deutschen Bewohner vertrieben und Beuthen an der Oder wurde mit der Ansiedlung von Polen zu Bytom OdrzaÅ„ski.
1967 zerstörte ein Brand die Bürgerhäuser am Markt (Rynek), die nach 1970 wieder aufgebaut wurden.
Vom großen Oderhochwasser im Jahre 1997 war Bytom OdrzaÅ„ski stark betroffen.
Basierend auf dem Artikel Bytom OdrzaÅ„ski der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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