Sehenswürdigkeiten
Der Dom zu Cagliari (Cattedrale Santa Maria di Castello) wurde ursprünglich im 13. Jahrhundert von den Pisanern im gotisch-pisanischen Stil errichtet. Die Kirche stellt ein Konglomerat aus zahlreichen Um- und Ausbauten dar, denn bereits im 14. Jahrhundert erfolgten an der Außenfront Umbauten im katalanisch-gotischen Stil. Danach errichteten die Spanier eine barocke Fassade, von der noch Reste hinter dem Dom-Museum gelagert sind. Diese wurde schließlich 1933 abgerissen und wieder nach den alten pisanischen Plänen hergerichtet. Original erhalten sind hingegen die Portale der Seitenschiffe (links pisanisch, rechts gotisch) und der Glockenturm. Über dem Türsturz des Hauptportals ist ein römischer Sarkophag eingemauert.
Das Innere des Doms ist im Barockstil gehalten. Neben dem kunstvoll gefliesten Boden aus Buntmarmor, dem Altar mit Steinintarsien, den Deckengemälden und sakralen Skulpturen sind vor allem das Altarbild „Retablo della Crocifissione“ mit einer Darstellung der Kreuzigung und der thronenden Madonna von 1528/30 sowie die Marmorkanzel des Bildhauermeisters Guglielmo aus der Mitte des 12. Jahrhunderts erwähnenswert. Letztere stand ursprünglich im Dom zu Pisa und wurde im 14. Jahrhundert als Geschenk der Pisaner für den Dom nach Cagliari gebracht. Die in zwei Teile gesägte Kanzel mit Szenen aus dem Leben Jesu gilt als eines der herausragendsten Werke pisanischer Kunst auf Sardinien. Vier steinerne Löwen, die ursprünglich die Kanzel trugen, flankieren nun den Hauptaltar.
Erwähnenswert ist die Krypta. Das Gewölbe ist mit 600 Rosetten verziert, keine gleicht der anderen. Sie beherbergt Grabkammern mit den Überresten von fast 300 sardischen Märtyrern, die im 17. Jahrhundert von der Kirche Basilica di San Saturno in die Krypta umgebettet wurden.
Das Theater Anfiteatro Romano stammt aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. und ist mit etwa 1150 m² das größte römische Bauwerk auf Sardinien. Es wurde direkt in den Hang gebaut, die Sitzreihen sind teilweise in den Stein gehauen und boten angeblich Platz für bis zu 20.000 Besucher, das entsprach etwa der damaligen Gesamtbevölkerung Cagliaris. Der Begriff „Amphitheater“ weist darauf hin, dass die Arena mittels unterirdischer Kanäle unter Wasser gesetzt werden konnte, um - neben Tier- und Menschenkämpfen, Theateraufführungen und Ähnlichem - die damals beliebten Seekampfspektakel aufzuführen.
Seine Blütezeit erlebte das Theater während der römischen Kaiserzeit; später, vom Mittelalter bis in die Zeit der spanischen Herrschaft wurde es nicht mehr genutzt und verfiel zunehmend. 1866 wurde es gesäubert und renoviert, dazu kamen Anbauten wie Gänge und Sitzreihen aus Holz, um die archäologische Stätte auch heute noch als Veranstaltungsort nutzen zu können. Im Sommer finden regelmäßig Konzerte, Festivals und Musicalaufführungen vor dieser fantastischen Kulisse statt.
Die Basilika Nostra Signora di Bonaria mit ihrer imposanten Barockfassade ist eine viel besuchte Wallfahrtskirche und der sardische Sitz des Mercedarier-Ordens. Von der ausladenden Freitreppe hat man eine wunderbare Aussicht auf den Golfo degli Angeli. Den Namen Nostra Signora di Bonaria erhielt die Basilika von einer Madonnenfigur, die, so erzählt die Legende, in einer stürmischen Nacht 1370 hier angespült worden war. Als die Menschen die Kiste mit der Figur öffneten, stellten sie voller Erstaunen fest, dass die sich in den Händen der Madonna befindliche Kerze noch brannte. So wurde die Madonna die Schutzpatronin der Fischer und Seeleute und schließlich auch der Insel Sardinien.
Die Torre dell'Elefante und die Torre di San Pacrazio: Elefantenturm und Pancrazioturm sind Teil der pisanischen Befestigungsanlage aus den Anfangsjahren des 14. Jahrhunderts, Werke des berühmten Architekten Giovanni Capula.
Unter den Spaniern fungierten die Torri als Gefängnisse, die Freiflächen davor angeblich als Hinrichtungsplätze. Dafür wurden die Türme auch an der vierten Seite zugemauert und erst 1906 wieder in den Urzustand versetzt. 1999 schließlich erfolgte erneut eine Renovierung. Seitdem dienen sie als Aussichtstürme. Der Aufstieg erfolgt über eine steile Holztreppe. Der Name „Elefantenturm“ leitet sich übrigens von dem kleinen Marmorelefanten über dem Tor ab. Warum und seit wann dieser dort steht, ist allerdings nicht geklärt. Wahrscheinlich stellt der Elefant ein Symbol für Stärke und Weisheit dar. Außerdem erzählt man sich, dass die Spanier dort die abgeschlagenen Köpfe der Hingerichteten aufhängten. Oder aber der Turm wurde einfach nach einer Straße im Viertel benannt, die Via dell’Elefante hieß. Unter der kleinen Statue sind die Wappen der Castello-Bewohner piemontesischer Abstammung angebracht. Übrigens gibt es nicht nur einen Elefanten, sondern zwei. Wenn Sie die kleine Treppe zum Eingang hochgehen, steht links ein grobes Steinrelief, welches einen etwas unförmigen Elefanten darstellt. Die Torre San Pancrazio hingegen hat ihren Namen von einer kleinen Kirche in der Nähe des Turmes.
Die Bastione San Remy ist eine Aussichtsterrasse und Treffpunkt der Cagliaritaner. Der bei Touristen und Einheimischen gleichermaßen beliebte Platz im klassizistischen Stil wurde 1901 auf die alte Bastion aus piemontesischer Zeit als Aussichtsterrasse und Treffpunkt für die städtische Bevölkerung gebaut.
Die historische Kirchen Santa Restituta, Sant'Efisio, Sant'Eulalia, San Saturno, San Giacomo.
Die Kirche San Michele im historischen Viertel Stampace ist ein hervorragendes Beispiel des katalanischen Barocks.
Das Castello San Michele.
Das Rathaus Cagliari und Palazzo di Città (das ehemalige Rathaus im neogotischen Stil). Palazzo Viceregio (Vizeköniglicher Palast).
Der Botanische Garten zu Cagliari: 1866 erstmals eröffnet, wurde der Botanische Garten während des 2. Weltkriegs zerstört und daher in den darauf folgenden Jahren komplett neu angelegt. Der interessant strukturierte Garten zeigt u.a. einheimische Gewächse, Heilpflanzen, eine umfangreiche Kakteensammlung sowie seltene Pflanzen der verschiedenen Kontinente. Des Weiteren befinden sich auf dem Gelände archäologische Fundstätten, z.B. Zisternen und eine römische Höhle. Der behindertengerecht eingerichtete Park ist eine grüne Oase der Ruhe - mit schattigen Plätzen, Vogelgezwitscher und verschiedenen Wasserspielen.
Il Poetto: einer der längsten und schönsten Stränden des Mittelmeers. Etwa 5 Kilometer von der Stadtmitte entfernt.
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