Flagge von Peru

Peru

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22.12.2024
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Geschichte

Callao wurde 1537 von Francisco Pizarro an der Callao-Bucht gegründet und wurde schnell der wichtigste Hafen für den spanischen Handel am Pazifik. Während der Zeit des Vizekönigtums wurden viele Güter aus den Gebieten von Peru, Bolivien und Argentinien per Muli über die Anden gebracht und über den Hafen von Callao nach Panama verschifft, wo sie über den Landweg an den Atlantik kamen und weiter nach Spanien verschifft wurden.

Im 16. Jahrhundert war der Hafen Ausgangspunkt vieler spanischer Expeditionen in den Pazifikraum, wurde allerdings auch mehrfach von verschiedenen englischen und niederländischen Freibeutern angegriffen, unter anderem Francis Drake, Tom Cavendish, Jorg Spitberg und Jacob Clerk. Am 28. Oktober 1746 verheerten ein schweres Erdbeben und ein dadurch verursachter Tsunami Hafen und Stadt und töteten schätzungsweise 5000 Menschen, nur 200 Einwohner überlebten die Naturkatastrophe.

Der Vizekönig José Manso de Velasco ließ die Stadt wiederaufbauen und gleichzeitig eine Festung (Castello de Real Felipe) errichten, die an der Küste über dem Hafen zum Schutz desselben steht.

Während der südamerikanischen Befreiungskriege gegen Spanien war Callao stark umkämpft. 1823 landete Simón Bolívar in Callao und drei Jahre später im Jahr 1826, als Peru schon ein unabhängiges Land war, versuchten die Spanier ihre ehemalige Kolonie wieder zu erobern, indem sie die Hafenstadt angriffen. Dies hatte aber keinen Erfolg, da es nicht gelang die Hafenfestung, unter anderem die Festung Real Felipe, zu erobern.

1851 wurde die erste Eisenbahnstrecke überhaupt in Südamerika zwischen Callao und Lima errichtet.

Vor dem Spanisch-Südamerikanische Krieg (1865–71) hatte die spanische Flotte den Hafen von Callao ab dem 14. April 1864 blockiert, was den peruanischen Guano-Export zum Erliegen brachte. Peru schloss sich am 5. Dezember 1865 Chile an, welches bereits einige Monate vorher Spanien den Krieg erklärt hatte. Am 2. Mai 1866 entschloss sich der spanische Admiral Mendez Núñez zum Beschuss von Callao, die Stadt war allerdings mit 96 Kanonen gut bestückt, so das die Spanier viele Tote und beschädigte Schiffe beim Beschuss zu beklagen hatten. Beim Beschuss starb auch der peruanische Verteidigungsminister. Nach dem Beschuss von Callao endeten die aktiven Kriegshandlungen, die spanische Flotte zog sich auf die Philippinen zurück.

Im Salpeterkrieg blockierte die chilenische Marine ab dem 10. April 1880 den Hafen der Stadt. Die Stadt wurde am 17. Januar 1881 von chilenischen Truppen besetzt.

Am 24. Mai 1940 wurde die Stadt von einem weiteren schweren Erdbeben heimgesucht.

Am 28. April 1947 startete Thor Heyerdahl von Callao aus zu seiner ersten Expedition mit der Kon-Tiki.

An der Küste gelegen ist das Colegio Militar Leoncio Prado, eine peruanische Militärschule, die auch eine tragende Rolle in dem Roman La Ciudad y los Perros (1962, deutsch Die Stadt und die Hunde) des peruanischen Schriftstellers Mario Vargas Llosa spielte.

Heute beherbergt Callao ein Militärgefängnis, in dem unter anderem der Führer der Rebellengruppe Sendero Luminoso Abimael Guzmán, der Anführer der MRTA Victor Polay und der wegen Korruption verurteilte ehemalige Chef des Sicherheitsdienstes unter Präsident Alberto Fujimori Vladimiro Montesinos inhaftiert sind.

1966 wurde die Technische Nationale Universität von Callao gegründet.

Basierend auf dem Artikel Callao der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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