Geschichte
Das alte Klosterdorf wurde erstmals 1402 als „Beroldisdorf“ (Dorf eines Berold) urkundlich erwähnt. Eine weitere Nennung datiert auf das Jahr 1504 („Bernstorff“). Anfangs reichte der Bernsdorfer Flur fast bis an die Stadtmauern der Stadt Chemnitz, doch wurde der größte Teil Bernsdorfs 1402 vom Chemnitzer Kloster an den Rat der Stadt Chemnitz verkauft. Auf diesem Gelände entstand der Städtische Friedhof, später „(Alter) Johannisfriedhof“, heute „Park der Opfer des Faschismus“ genannt. Wie alle Klosterdörfer kam auch Bernsdorf, als das kleinste Klosterdorf (mit nur 148 ha), 1548 an das Amt Chemnitz.
Ende des 19. Jahrhunderts vergrößerte sich die Einwohnerzahl Bernsdorfs durch den Zuzug von Chemnitzer Arbeitern, die in der nahen Stadt in Fabriken arbeiteten. Es entstanden ab 1928 Wohnsiedlungen (u. a. an der Wartburgstraße, sowie 1930 der Robert-Straube-Hof an der Augsburger Straße) sowie Fabriken und Kleingartenanlagen, wodurch die ursprüngliche bäuerliche Bebauung fast vollständig verschwand.
Seit 1874 entstand an der Reichenhainer Straße der neue Städtische Friedhof, als der Johannisfriedhof an der Zschopauer Straße zu klein wurde. Seinen heutigen Umfang erreichte der Friedhof im Jahr 1922.
Des Weiteren entstanden nach der Eingemeindung nach Chemnitz zahlreiche kulturelle und sportliche Einrichtungen. So wurde 1910 die Bernsdorfer Schule und der Südbahnhof eingeweiht, 1925 das Sommerbad (als „Wikingbad“) an der Bernsdorfer Straße sowie 1938 die Großkampfbahn (auch „Südkampfbahn“, im heutigen Sportforum) an der Reichenhainer Straße eröffnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1950 die Radrennbahn im heutigen Sportforum eingeweiht. Im Jahr 1969 wurde das Hallenbad eröffnet.
Massive Luftangriffe im Jahr 1945 brachten, vor allem in Innenstadtnähe, große Zerstörungen in Bernsdorf hervor. In den 1950er Jahren entstanden hier wieder moderne Wohnanlagen. Ein sehr gelungenes Beispiel hierfür ist die Kleinsiedlung Bernsdorfer Plan. Direkt neben dem „Robert-Straube-Hof“ gelegen, besticht dieses Kleinod durch eine einmalige grüne und ruhige Lage ohne störenden Durchgangsverkehr. Die insgesamt elf dreigeschossigen Wohnhäuser mit Satteldach zeigen, welch attraktive Wohnensembles DDR-typische Blockbauten bilden können.
Nach der Grundsteinlegung für das „Institut für Mechanik der Akademie der Wissenschaften der DDR“ an der Reichenhainer Straße im Jahr 1985, konnte sich Bernsdorf zu einem Universitätsstandort entwickeln. Schon 1986 erhielt die Technische Hochschule den Status einer Technischen Universität. Mit dem Bau des neuen Hörsaalkomplexes an der Reichenhainer Straße wurde 1998 begonnen.
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