Geschichte
Hilbersdorf entstand während der deutschen Ostexpansion, als das Erzgebirge von deutschen Siedlern erschlossen wurde. Seine urkundliche Ersterwähnung erfuhr Hilbersdorf im Jahr 1290 als Hillebrandisdorff („Dorf eines Hildebrand“). In einer weiteren Urkunde von 1540 wird der Ort als Hilberschdorf genannt. Das alte Ortszentrum, mit der darin befindlichen, im 16. Jahrhundert errichteten Katharinenkirche, wurde zugunsten des Baus der Gleisanlagen für die Eisenbahnstrecke Chemnitz-Flöha 1863–1866 abgebrochen. Für die Katharinenkirche entstand die 1866 geweihte Trinitatis-Kirche an der Frankenberger Straße.
Bis in das 18. Jahrhundert behielt der Ort seine bäuerliche Struktur bei. Erst dann, begünstigt durch die industrielle Entwicklung des nahen Chemnitz, änderte sich die Wirtschaftsstruktur. Von großer Bedeutung war der Abbau des Porphyrtuffs im angrenzenden Zeisigwald. Dadurch begünstigt bildete sich im 19. Jahrhundert ein Zentrum des Steinmetzhandwerks heraus, das 1870 eine Hochkonjunktur erlebte. Dessen Werksteine wurden vornehmlich im Industrie- und Wohnungsbau in und um Chemnitz verwendet. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts kam dieses Handwerk jedoch zum Erliegen.
Zu der Zeit, als Hilbersdorf zur Stadt Chemnitz hin bebaut wurde, fand man verkieselte Stämme. Sie blieben durch verfestigte vulkanische Asche erhalten. An diesen Fund erinnert das Orth-Denkmal (an der Kreuzung Zeiß- und Orthstraße), benannt nach August Orth, dem Berliner Architekten, der als Grundbesitzer dieses 1870–1900 bebauten Geländes die Stämme der Stadt Chemnitz schenkte.
Von Ebersdorf wurde am 26. Januar 1914 der „Schnelle Markt“ eingemeindet. So konnte man auch hier notwendig gewordene Wohnsiedlungen errichten. Heute gehört dieses Gebiet, sowie ein Teil Hilbersdorfs nördlich der Eisenbahnbrücke der Linie Chemnitz-Dresden, wieder zur Gemarkung Ebersdorf.
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