Flagge von Dänemark

Dänemark

Hauptstadt
Kopenhagen
 
Fläche
43.094 km²
 
Bevölkerung
5.446.000
 
pro km²
126 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
06.02.2025
03:08
 
 
+
»
 

Geschichte

Der Ort Christiansfeld wurde mit Unterstützung von König Christian VII. von der Herrnhuter Brüdergemeine als Hauptsitz für ihre Glaubensgemeinschaft auf einem Feld des königlichen Gutes Tyrstrupgaard 13 Kilometer nördlich der Stadt Haderslev (Hadersleben) in Dänemark (Sønderjyllands Amt) geplant und 1773 errichtet. Christians Leibarzt und Minister Struensee unterzeichnete im November 1771 das Dekret dazu. Der Grundstein für das erste Haus in der Lindenstraße 17 wurde am 1. April 1773 gelegt.

Die Basis für die nordeuropäische Herrnhuter Brüdergemeine in Christiansfeld ist auf die Kontakte zwischen dem Gründer Graf Zinzendorf und dem dänischen Hof zurückzuführen. Zinzendorf war 1731 in Kopenhagen anlässlich der Krönung Christian VI., des Großvaters von Christian VII., da er mit der Königin Sophie Magdalene von Brandenburg-Kulmbach verwandt war.

Christiansfeld gehörte zum Herzogtum Schleswig. Christian VII., der auch Herzog von Schleswig war, wollte die Herrnhuter sicherheitshalber nicht im eigenen Königreich, wo sie die evangelisch-lutherische Staatskirche hätten bedrohen können.

Christiansfeld bekam eine einzigartige administrative Stellung. Die Brüdergemeine regelte die Verwaltung des Ortes selbst. Der Ort gehörte nicht zur umgebenden Kirchspielsgemeinde Tyrstrup. Allerdings war die Bevölkerung der Jurisdiktion der Tyrstrupharde unterworfen. Christiansfeld galt als Flecken, ohne diesen Status offiziell zu besitzen.

Obwohl Christiansfeld über keine eigenen Ländereien verfügte, entwickelte der Ort sich aufgrund seiner Gewerbeprivilegien sehr schnell und erlebte einen wirtschaftlichen Aufschwung, sehr zum Missfallen der Kaufmannschaft im nahen Hadersleben. Bekannt wurde vor allem Spielwergs Tabakwarenfabrik. Neben der Tabakproduktion wurden Handschuhe genäht, Kerzen gezogen, Seifen gekocht und Lebensmittel produziert. Die Überschüsse wurden für die Herrnhuter Mission unter den Sklaven in Dänisch-Westindien, in der Karibik sowie unter den Inuit auf dem zum Dänischen Gesamtstaat gehörenden Grönland verwendet.

Nach dem Deutsch-dänischen Krieg 1864 fiel das Herzogtum Schleswig an Preußen. Da acht der nördlichen Nachbargemeinden aufgrund eines Gebietsaustauschs zum Königreich Dänemark kamen, geriet Christiansfeld in eine unbequeme Grenzlage. Diese wurde erst nach der Volksabstimmung in Schleswig/Südjütland 1920 überwunden, als Nordschleswig bis zur Flensburger Förde zu Dänemark kam, im Unterschied zur Zeit vor 1864 jedoch als fester Bestandteil des Königreichs.

Nach der preußischen Gemeindeordnung von 1869 war Christiansfelds Status als Flecken bestätigt worden. Diesen für kleinere Orte im Schleswigschen typischen Titel konnte es sogar bis 1970 halten, obwohl diese Gemeindeform im übrigen Dänemark ansonsten nur als handelsplads bekannt war. Das Amt Hadersleben wurde 1867 zum Kreis Hadersleben umstrukturiert und 1920 mit leicht veränderten Grenzen wieder in ein dänisches Amt umgewandelt.

1970 wurde der flächenkleinste Ort in Nordschleswig nicht nur mit der Umlandgemeinde Tyrstrup, sondern auch mit den Kirchspielen Fjelstrup, Bjerning, Hjerndrup, Stepping, Aller und den 1864 vom Amt Hadersleben getrennten Gemeinden Heils, Veistrup und Taps zu einer Großkommune vereinigt, die den Namen des Fleckens übernahm. 2007 werden die ersten drei Kirchspiele nach der 2005 erfolgten Volksabstimmung Haderslev folgen, während alle anderen zu Kolding kommen.

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