Wirtschaft
Die großen Mengen Süßwasser, welche die zahlreichen zwischen Arviat und Churchill mündenden Flüsse in die Hudson Bay ergießen, haben zur Folge, dass sich an der von Churchill zum Cape Churchill erstreckenden Nordküste im November große Eismengen bevorzugt aufstauen, zumal die Strömung in der Hudson Bay im Gegenuhrzeigersinn verläuft. Dies kommt den Eisbären zugute, doch beeinträchtigt es die Nutzbarkeit des einzigen am Arktischen Ozean gelegenen Seehafens Kanadas in den Winter- und Frühjahrsmonaten. Von ihm aus werden Sperrgüter auf Versorgungsschiffen in den arktischen Norden Kanadas verschifft. Der Versand von Getreide nach Übersee, früher eine wichtige Einnahmequelle der Stadt Churchill, ist zwar in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen, doch setzen Investoren auf neuen Aufschwung im Zuge einer Erwärmung des Klimas. Unbeeinflusst von klimatischen Veränderungen erweist sich nach wie vor die Tourismus-Industrie als robuster Wirtschaftsfaktor für die Gemeinde.
Churchill ist seit Jahren ein beliebtes Ziel für Ökotourismus. Touristen können Eisbären gut gesichert aus busähnlichen, als Tundra Buggy bezeichneten Spezialfahrzeugen beobachten, die für Touren in die Tundra entwickelt wurden. Die besten Monate zur Beobachtung von Eisbären sind Oktober und vor allem November. Die Eisbären warten dann in der Umgebung von Churchill bis hin zum Cape Churchill im Wapusk-Nationalpark darauf, dass die Hudson Bay zufriert, damit sie ihre Hauptnahrung, Robben, jagen können. Nahe Churchill kann man im übrigen auch während der Sommermonate Eisbären beobachten; besondere Anziehungskraft üben dann jedoch Belugas (Weißwale), vielerlei Vogelarten (darunter die seltene Rosenmöwe) und der Reichtum an Wildpflanzen aus.
Bedeutsam ist auch, dass sich Churchill wegen seiner exzellenten Infrastruktur für arktische Forschungen anbietet; insbesondere die Eisbären-Forschung profitiert von der leichten Erreichbarkeit des Ortes und des nahe gelegenen Wapusk-Nationalparks.
Basierend auf dem Artikel Churchill (Manitoba) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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