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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
18.02.2025
18:18
 
 
+
»
 

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Coburg 1056 in einer Schenkungsurkunde des Landes um Coburg von der Polenkönigin Richeza an den Erzbischof Anno von Köln. 1331 erhielt Coburg das Stadtrecht und das Recht der eigenen Gerichtsbarkeit von Kaiser Ludwig dem Bayer verliehen. 22 Jahre später, im Jahr 1353, erbte Markgraf Friedrich III. von Meißen und somit das Haus Wettin von dem Henneberger Grafen Heinrich die Herrschaft Coburg (Pflege Coburg). Stadtwappen wurde 1430 der Heilige Mauritius.

1485 wurde Coburg nach der Leipziger Teilung Land der Ernestiner. Da die sächsischen Kurfürsten die Reformation unterstützten, konnte diese schon bis 1524 in Coburg eingeführt werden. Im Jahr 1530 verweilte Martin Luther ein halbes Jahr auf der Veste Coburg, weil er am Reichstag zu Augsburg wegen der über ihn verhängten Acht nicht teilnehmen konnte.

Zwischen 1586 und 1633 war Coburg erstmals Residenz und Hauptstadt des voll selbständigen, eigenstaatlichen Herzogtums Sachsen-Coburg. In dieser Phase entstanden in Coburg unter Herzog Johann Casimir einige Renaissancebauten, die heute noch das Stadtbild prägen. Nach einer Periode von 1680 bis 1699 unter Herzog Albrecht wurde Coburg 1735 erneut Residenzstadt, diesmal der Herzöge von Sachsen-Coburg-Saalfeld und ab 1826 von Sachsen-Coburg und Gotha.

Anfang des 19. Jahrhunderts wurde unter Herzog Ernst I. das Residenzschlosses Ehrenburg neugestaltet. Der Schlossplatz erhielt mit dem neuen Hoftheater, den Arkaden und dem erweiterten Hofgarten sein heutiges Aussehen.

Bezüglich der Stadtentwicklung muss besonders das Jahr 1858 mit dem ersten Eisenbahnanschluss durch die Werrabahn genannt werden. Die Eisenbahnverbindung führte unter anderem dazu, dass in den folgenden 60 Jahren Kaiser, Zaren, Könige und Fürsten oft zum Besuch ihrer Verwandtschaft nach Coburg kamen. Unter der Regentschaft und dem Patronat des liberalen Herzogs Ernst II. wurde die Stadt um 1860 Zentrum der in Vereinen organisierten deutschen Nationalbewegung.

Am 14. November 1918 endete mit dem Rücktritt des Herzogs Carl Eduard die Monarchie. In der ersten freien Volksabstimmung in Deutschland votierten 1919 über 88 Prozent der Wähler gegen den Zusammenschluss des Freistaates Coburg mit dem Land Thüringen. Somit kam Coburg im folgenden Jahr zum Freistaat Bayern.

Ab 1922 entwickelte sich Coburg zu einer Hochburg des Nationalsozialismus. Schon 1929 erhielt die NSDAP zum ersten Mal in einer deutschen Stadt bei den Stadtratswahlen die absolute Mehrheit, und Coburg verlieh 1932 als erste deutsche Stadt Adolf Hitler die Ehrenbürgerrechte.

Die Stadt hatte den Zweiten Weltkrieg relativ unzerstört überstanden und wurde am 11. April 1945 durch die 11. US-Panzerdivision besetzt. Die Volksabstimmung von 1919 mit dem Anschluss an Bayern zeigte jetzt unerwartete Folgen. Coburg wurde Teil der Amerikanischen Besatzungszone, während das thüringische Hinterland zur Sowjetischen Besatzungszone gehörte und bis 1989 durch die Zonengrenze bzw. ab 1949 innerdeutsche Grenze von Coburg abgeschnitten blieb. Coburg lag somit im Zonenrandgebiet.

Im Jahr 1950 verlegte die Haftpflicht-Unterstützungs-Kasse kraftfahrender Beamter Deutschlands a. G., Erfurt, die heutige Versicherungsgruppe HUK-COBURG, ihren Sitz nach Coburg. Sie ist mit über 4100 Mitarbeitern größter Arbeitgeber und Gewerbesteuerzahler Coburgs, was die höchsten gemeindlichen Steuereinnahmen, bezogen auf die Einwohnerzahl, in Deutschland zur Folge hat.

Obwohl keine Residenzstadt mehr, hat Coburgs Bedeutung für die Region, insbesondere durch die Vereinigung mit Bayern und durch die Wiedervereinigung Deutschlands, zugenommen. Die Stadt ist Oberzentrum mit wichtiger Infrastruktur, wie Landestheater, Landesbibliothek, Klinikum und vielen verschiedenartigen Schulen. Seit 30. Mai 2005 führt Coburg den Beinamen Europastadt. Dieser Titel, vom Europarat verliehen, bezeichnet Städte, die sich dem Gedanken der europäischen Verständigung besonders verschreiben.

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