Geographische Lage
Die Ruinenstätte von Copán liegt im Tal des RÃo Copán im äußersten Westen von Honduras unweit der heutigen Stadt San José de Copán auf etwa 600 Metern über dem Meeresspiegel; die Stadt befindet sich somit am östlichen Rand des Maya-Kulturkreises. Entlang des Flusses erstrecken sich fünf kleine Ebenen, deren größte mit etwa 13 Quadratkilometern die sogenannte Copán Pocket ist, in der auch die Stadt liegt. Flankiert wird das Tal von bis zu 2000 Meter hohen Bergen, die es von zerstörerischen Wettereinflüssen, etwa großen Wirbelstürmen, weitgehend abschirmen. Diese Lage verhindert auch, dass schwüle Luftströmungen die Region erreichen, was zu einem gemäßigt heißen Tropenklima führt. Im ehemaligen Gebiet der Maya kam dies in nur wenigen Städten vor, etwa in Toniná oder Chinkultic.
Der RÃo Copán stellte nicht nur die Wasserversorgung sicher, sondern überflutete die Copán Pocket bis ins achte nachchristliche Jahrhundert hinein jedes Jahr und erneuerte durch die Ablagerungen die Bodenfruchtbarkeit. Kaum einen halben Kilometer vom Zentrum der Stadt entfernt befindet sich ein Vorkommen von grünem Tuffstein, der an dieser Stelle von verhältnismäßig stabiler Konsistenz ist. Aus diesem Material fertigten die Maya die unzähligen Stelen und Skulpturen; auch Gebäude wurden damit errichtet. In der weiteren Umgebung gibt es die größte Fundstätte von Jade in ganz Mesoamerika sowie ein kleines Obsidianvorkommen. Diese beiden Materialien nutzten die Einwohner zur Herstellung von Schmuck bzw. Werkzeugen. Außerdem wurde noch eine Fundstätte von Granit für die Herstellung von Mahlsteinen sowie eine Lehmgrube für Keramiken benutzt. Für die Maya bot das Tal also eine Vielzahl von Vorteilen, die den Aufstieg Copáns begünstigten.
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