Geschichte
Culemborg entstand im 12. Jahrhundert als Dorf auf einer Düne am Südufer des Lek. Der günstig gelegene Ort entwickelte sich zur Stadt und freien Herrlichkeit. Ein Herr Jan (Johann) van Bosichem (wohl: Beusichem) gewährte Culemborg am 6. Dezember 1318 das Stadtrecht. Culemborg wurde eine Freistadt. Das bedeutete, dass Menschen, die anderenorts verfolgt wurden, in Culemborg ein Asylrecht bekommen konnten, obwohl man sich davor hütete, die Stadt zum Zufluchtsort von Kriminellen werden zu lassen. Trotzdem hatte Culemborg den Ruf, dass Schuldner, ja sogar Bankrotteure dort weiterleben konnten, ohne von ihren Gläubigern verfolgt oder gehindert zu werden.
Im 14. Jahrhundert ließ der damalige Herr in Culemborg ein Schloss bauen. Es wurde 1672 von französischen Truppen zerstört.
Im frühen 16. Jahrhundert hatte Culemborg eine Herrin Elisabeth, der die Stadt sein schönes Rathaus und (aus ihrer Erbschaft) ein Waisenhaus verdankt. Kaiser Karl V. erhob Culemborg um 1520 zur Grafschaft. Einer der Grafen war Floris van Pallandt, ein Calvinist, der 1566 im Schloss als Erster in den Niederlanden einen nichtkatholischen Gottesdienst genehmigte.
Im Jahr 1619 wurde in der Stadt Jan van Riebeeck, der Gründer der Kapkolonie in Südafrika geboren.
Die Grafschaft kam 1639 an das Adelsgeschlecht Waldeck-Pyrmont, 1714 an das Haus Sachsen-Hildburghausen und 1748 durch Kauf an das Herzogtum Geldern. Es wurde 1798 an die Niederlande angegliedert. Seitdem hat das niederländische Königshaus das Recht auf den Titel des Grafen von Culemborg. Königin Beatrix ist jetzt also auch Gräfin von Culemborg.
Das 19. Jahrhundert brachte der Stadt wirtschaftlichen Wachstum durch den Anschluss an das Eisenbahnnetz und die Ansiedlung von Zigarren- und Möbelfabriken, und später, 1926, des "Centraal Boekhuis". Culemborg gehört zu den Orten, die 1995 für kurze Zeit wegen der Drohung einer großen Überschwemmung der Flüsse evakuiert werden mussten.
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