Geschichte
Aus der Jungsteinzeit wurde ein Beil gefunden. Aus dem Jahre 1093 wird schliesslich über die Errichtung der Kirche Saint-Pierre berichtet, welche heute mitten in Dardagny steht.
Im Jahre 1280 wurde Amyon de Dardagny, der erste Schlossherr, Ritter und Kronvasall von Genf, zum ersten Mal erwähnt, als er durch ein Testament 30 Bücher erhält. Zu diesem Zeitpunkt existieren drei mächtige Häuser in der Umgebung von Dardagny: das südliche Haus, repräsentiert durch André de la Corbière, das nördliche Haus, repräsentiert durch Michaud de Livron, und das zentrale Haus, repräsentiert durch ebendiesen Amyon de Dardagny. Als „Dardaniacum“ wurde das Dorf selbst im Jahr 1309 zum ersten Mal erwähnt.
Durch die Reformen im Jahre 1536 ging das Gebiet um Châteauvieux, Confignon und Dardagny in die Hand der Genfer Republik über. Erst im Jahre 1646 gelang es den Genfer Regenten Amédée Favre, die zwei Herrscher wieder unter seiner Herrschaft zu vereinen. Sein Sohn Daniel Favre vereinte im Jahre 1655 die beiden übrigen Häuser zu einem einzigen, eine Massnahme, die er einfach durch bauliche Massnahmen erzwingt.
Später, im Jahre 1721, kaufte ein niederländischer Adliger namens Jean Vasserot die Herrschaft über Dardagny von der Familie Lullin, welche zu diesem Zeitpunkt über das Gebiet herrschte. Bei dessen Tod im Jahre 1731 übernahm sein Sohn die Herrschaft und investierte viel Zeit und Material in das Schloss, welches dadurch von einem mittelalterlichen, spärlich eingerichteten Schloss in eine der schönsten Herrensitze des 18. Jahrhunderts gewandelt wurde: der Adlige Vasserot, wie er genannt wurde, liess die Treppe abtragen und eine imposante Balustrade auf die Galerie der zweiten Etage erbauen. Auf der Strassenseite liess er einen durch zwei Säulen getragenen Balkon anbringen, und der Innenhof wurde zu einem grossräumigen Rittersaal umgebaut, der mit italienischen Fresken und den Insignien der Familie Vasserot verziert ist.
Im Jahre 1775 übernahm Jean-Phillippe Horneca auf gewaltsame Weise die Herrschaft. 1779 übergab er die Herrschaft an seinen Sohn Jaques-Antoine Horneca, der sich fortan Horngacher nennt. Dieser liess 1780 eine Orgel im Rittersaal aufstellen und verlängerte die Galerie in der ersten Etage, so dass man von ihr aus direkt die Orgel erreichen kann. 1848 wurde das Schloss und das Land von Jean-Louis Fazy gekauft.
Im Jahr 1860 renovierte der Maler Armand-Alexandre Leleux das heutige Leleux-Haus, in dem er dann eine Weile wohnte. In diesem Haus empfing er andere berühmte Maler, so wie zum Beispiel Camille Corot, der den berühmten Chemin des Pompes gezeichnet hat.
1904 kaufte die Gemeinde Dardagny das Schloss zurück. Es sollte im Jahre 1916 abgerissen werden, um an seiner Stelle eine Schule zu erbauen, doch die Bürgergemeinde erhob sich gegen diese Vorlage. Nach weiteren zehn Jahren der Ungewissheit entschieden im Jahr 1926 der Gemeinderat, der Kantonsrat und der Grossrat, dass das Schloss unter Heimatschutz gestellt wird und restauriert werden muss. In den folgenden fünf Jahren wurde in sechs Etappen das Schloss renoviert und am 11. September 1932 wiedereröffnet. Am 3. April 1935 wurde es vom Kantonsrat offiziell zum Kulturerbe erklärt. Heute dient das Schloss als Schule und Rathaus.
1978 erhielt die Gemeinde den Wakkerpreis für Heimatschutz, da sie durch ihre entlegene Position in der Lage gewesen waren eine relativ naturbelassene Umgebung zu erhalten.
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