Geschichte
Dittersdorf wurde 1340 erstmals urkundlich erwähnt. In dieser Urkunde wird die Burg und die Stadt Lauenstein "mit Zubehör", darunter auch Dittersdorf, von den Herren von Berga an Peter von Trossin verkauft. Die Gründung von Dittersdorf wird gegen Ende des 13. Jahrhunderts vermutet. Sie ging wahrscheinlich von den Herrschaften Bärenstein oder Lauenstein aus. Durch die Zinnerzfunde in der Region vermutete man sicherlich auch im Gebiet Dittersdorfs Erze und andere Bodenschätze und beauftragte einen Locator namens Diether ein Dorf zu gründen. Da sich diese Hoffnungen nicht bestätigten, siedelten sich Bauern in Dittersdorf an, rodeten die Wälder und legten Felder an. der heutigen Kirche noch aus dieser Zeit stammen könnte. Vom 16. bis ins 18. Jahrhundert wurde die Kirche schrittweise erweitert und ausgebaut. Die Markierungen an der Kirchendecke zeigen, dass 1532 und 1623 Erweiterungen stattgefunden haben müssen. Ebenfalls 1623 eröffnet in Dittersdorf eine Schule, in der vermutlich Schüler aller Altersklassen gemeinsam unterrichtet wurden.
Auch vom Dreißigjährigen Krieg blieb das Dorf nicht verschont. Mord, Raub und Brandschatzungen fanden auch in Dittersdorf statt. Das die Geschichte Dittersdorfs vor dem Dreißigjährigen Krieg oft schlecht nachzuvollziehen ist, liegt daran, dass die kaiserlichen Truppen viele Dokumente aus dieser Zeit zerrissen und verbrannten. So fielen dem Krieg auch die Kirchenbücher zum Opfer. Ein weitaus größeres Problem als der Krieg stellte die Pest für das Dorf dar. 1506 war Dittersdorf zum ersten Mal von der Seuche betroffen, die im weiteren Verlauf des 16. und 17. Jahrhunderts ab und zu weitere Opfer forderte. Im September 1632 schleppten Soldaten des kaiserlichen Generals Holk die Pest nach Dittersdorf ein, plünderten und raubschatzten im Dorf. Sie und die Pest waren dafür verantwortlich, dass das Dorf in den folgenden Jahren nahezu entvölkert wurde. In den folgenden fünf Jahren starben 405 Menschen in Dittersdorf an der Pest. Die Leichen wurden in Häusern oder auf dem Feld beerdigt. Erst 1643 war man wieder in der Lage christliche Bestattungen durchzuführen. Das 18. Jahrhundert war sehr unruhig für Dittersdorf und die Region. 1707 fielen schwedische Dragoner in Dittersdorf und Liebenau ein, 1753 Dombalesche Korps und 1758 Hradicksche Korps. Alle plünderten und randalierten. 1763 war schließlich Frieden in Dittersdorf. Anfang des 19. Jahrhunderts verzeichnete Dittersdorf Missernten und große Viehverluste. Ende des 19./ Anfang des 20. Jahrhunderts hielt der Fortschritt in Dittersdorf Einzug. 1883 baute man eine Straße nach Rückenhain, das bis dahin nur über einen Feldweg mit Dittersdorf verbunden war. 1913 wurde Dittersdorf an das Stromnetz Freiberg angeschlossen. Neudörfel folgte 1921, Rückenhain 1926.
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