Geschichte
Bereits im 12. Jahrhundert befand sich auf einer Halbinsel im Dabersee ein Burgwall, zu dem eine Pfahlbausiedlung gehörte. Erstmalig wird eine Siedlung in Dokumenten der pommerschen Herzöge 1257 als terra Doberen erwähnt. Die Anlage wurde im Laufe des folgenden Jahrhunderts aufgegeben, eine neue Burg auf dem Festland zwischen den Seen wird 1295 genannt (castrum Doberen). In ihrem Schutze entstand südlich der Burg eine neue Siedlung, die 1331 als Stadt mit Lübischem Recht erwähnt wird. Stadtgründer war wahrscheinlich der pommersche Herzog Bogislaw IV., in dessen Herzogtum Pommern-Wolgast der Ort zu dieser Zeit lag. Am 22. Juli 1373 kam Kaiser Karl IV. in die Stadt, um dort mit den pommerschen Herzögen und dem Bischof von Cammin ein Landfriedensbündnis zur Bekämpfung des Raubrittertums zu stiften. 1398 wurde der Familie von Dewitz das Land Daber als Lehen überlassen, was bis 1808 Bestand hatte. Als 1478 zum wiederholten Male ein Krieg zwischen den pommerschen Herzögen und dem brandenburgischem Kurfürsten um die Lehnshoheit über Pommern ausbrach, sah sich Pommernherzog Bogislaw X. am 23. August 1478 gezwungen, mit dem Kurfürsten Albrecht in Daber einen Waffenstillstand auszuhandeln, nachdem dieser bereits die südlich der Stadt gelegenen Gebiete erobert hatte.
Nachdem 1637 das pommersche Herrscherhaus der Greifen mit Bogislaw XIV. ausgestorben war, fiel nach dem Dreißgjährigen Krieg der größte Teil Hinterpommerns an Brandenburg, so auch Daber. Die Stadt wurde verwaltungsmäßig in den Daber-Naugard-Dewitzscher Kreis eingegliedert. Zu dieser Zeit kam es zu langjährigen Unruhen in Daber, weil sich die Bürger gegen die von der Familie Dewitz eingeführte Gerichtsordnung und den Mahlzwang zur Wehr setzten. Ende des 18. Jahrhunderts wurden bei Daber Maulbeerplantagen zum Betrieb einer Seidenraupenzucht angelegt, mit der die Stadt einen zusätzlichen Wirtschaftszweig neben der seit Mitte des 16. Jahrhunderts entstandenen Tuchmacherzunft erhielt.
Mit der preußischen Verwaltungsneuordnung kam Daber 1818 zum Kreis Naugard. Da sich die neu entstehenden Industriebetriebe eher in der Kreisstadt Naugard und im benachbarten Labes ansiedelten, blieb Daber eine abseits liegende Ackerbürgerstadt, die neben dem Tauchmachergewerbe lediglich noch eine Stärkefabrik aufzuweisen hatte. Die 1880 gegründete Freiwillige Feuerwehr gehörte zu den ältesten in Pommern. Erst 1895 gelang der Anschluss an die Saatziger Kleinbahnen, und 1902 wurde endlich eine Kleinbahnlinie zur Kreisstadt eröffnet. Zur Zeit der Wirtschaftskrise nach dem Ersten Weltkrieg gab Daber 1920/21 eigene Notgeldscheine aus.
Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel Daber, wie ganz Hinterpommern, an Polen. Die deutsche Bevölkerung, soweit nicht bereits geflohen, wurde vertrieben. An ihrer Stelle wurde die Stadt mit polnischen Bürgern neu besiedelt. Die Heimatvertriebenen aus Daber haben eine Heimatgemeinschaft Daber gegründet.
Bereits 1946 wurde der neue polnische Fussballklub Sarmata gegründet. Die Schmalspurbahnverbindung nach Stargard SzczeciÅ„ski (PKP-Kursbuch: Linie 378) wurde 2002 stillgelegt.
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