Geschichte
Donaueschingen wurde 889 als "Esginga" erstmals urkundlich erwähnt. Von 1101 bis ins 15. Jahrhundert gehörte der Ort zu einer örtlichen Adelsfamilie, die vermutlich Dienstleute der Reichenau waren. Im 13. Jahrhundert waren es die Herren von Blumberg, die über den Ort herrschten, dann folgten bis 1465 die Ritter von Stein.
Schon im Jahr 1283 belehnte Rudolf von Habsburg den Grafen Heinrich von Fürstenberg mit der Grafschaft Baar und Donaueschingen. Damit war auch das Recht verbunden, Bier zu brauen. Hier hat die Fürstlich Fürstenbergische Brauerei ihren Ursprung.
Im Jahre 1488 ging der Ort Donaueschingen durch Kauf in den Besitz der Grafen von Fürstenberg über. 1653 wählte Ferdinand Friedrich von Fürstenberg Donaueschingen als Residenz. Seit 1716 ist der Ort Hauptsitz der Fürsten von Fürstenberg. 1801 wurde Donaueschingen Sitz eines Obervogteiamtes der Herrschaft Fürstenberg. Doch kam der Ort im Jahr 1806 an das Großherzogtum Baden und wurde ein Jahr später Sitz eines Amtes, das jedoch 1810 wieder aufgelöst wurde. Dafür erhielt Donaueschingen 1810 das Stadtrecht. 1813 wurde das Amt Donaueschingen wieder errichtet, 1818 erneut aufgelöst und 1849 zum zweiten Mal wieder errichtet und später zum Bezirksamt erhoben. 1908 fiel ein großer Teil der Stadt einem Brand zum Opfer. Aus dem Bezirksamt Donaueschingen ging 1939 der Landkreis Donaueschingen hervor, der bei der Kreisreform 1973 aufgelöst wurde. Die meisten seiner Gemeinden und mit ihm die Kreisstadt Donaueschingen wurden dem neu gebildeten Schwarzwald-Baar-Kreis zugeordnet. Infolge der Eingliederung von sieben Nachbargemeinden in den 1970er Jahren entwickelte sich Donaueschingen zur zweitgrößten Stadt des Kreises, deren Einwohnerzahl 1992 die 20.000-Grenze überschritt. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die Landesregierung von Baden-Württemberg dann mit Wirkung vom 1. Juli 1993 beschloss.
Auch die Stadtteile Donaueschingens haben eine lange Geschichte. Sie gehörten meist zum Fürstentum Fürstenberg und kamen 1806 an Baden. Zunächst zum Oberamt Hüfingen, 1813 zum Amt Donaueschingen, 1819 wieder zum Amt Hüfingen und seit 1849 erneut zum Amt Donaueschingen, später Bezirksamt Donaueschingen, aus dem 1939 der Landkreis Donaueschingen hervorging. Grüningen kam jedoch erst 1936 zum Bezirksamt Donaueschingen.
•Aasen wurde 973 als "Usin" erstmals erwähnt. Ab 1094 ist ein örtlicher Adel genannt, von deren Burg ist aber nur noch der Burgstall erhalten.
•Allmendshofen wurde 870 als "Aleuuigeshouun" erstmals erwähnt. Auch hier ist ein Ortsadel genannt, von deren Burg jedoch nichts mehr erhalten ist. Wohl über die Herrschaft Blumberg und von Schellenberg kam der Ort an Fürstenberg.
•Aufen wurde 889 als "Uffheim" erstmals erwähnt. Es handelt sich wohl um einen Ausbauort von Donaueschingen, der im 14. Jahrhundert in Unteraufen (später Niederaufen), Suntheim und Oberaufen aufgeteilt war. Über Barbara von Habsberg gelangte der Ort mit Donaueschingen 1488 an die Herren von Fürstenberg.
•Grüningen wurde 1109 als "Gröningen" erstmals erwähnt. Andere Quellen berichten, dass Grüningen 805 n. Chr. erstmals in einer Urkunde des Klosters St. Gallen in der heutigen Schweiz erwähnt wurde. Im 13. Jahrhundert gab es einen Ortsadel, doch gelangte der Ort dann an Fürstenberg und mit dem Verkauf von Villingen 1326 an Österreich (Vorderösterreich). 1805 kam Grüningen an Württemberg und wurde 1806 im Tausch an Baden abgegeben. Der Ort gehörte dann zum Obervogteiamt bzw. Bezirksamt Villingen und kam erst 1936 an das Bezirksamt/Landkreis Donaueschingen.
•Heidenhofen wurde 759/60 als "Heidinhova" erstmals erwähnt. Das Kloster St. Gallen hatte Besitzungen. Im 10. Jahrhundert gelangte der Ort an das Kloster Reichenau. 1447 wurde Heidenhofen an die Herrschaft Fürstenberg verkauft.
•Hubertshofen wurde 1440 als "Humbrachtzhoven" erstmals erwähnt. Anders als die anderen Stadtteile gehörte Hubertshofen zur Nachbargemeinde Bräunlingen und teilte die Geschicke mit dieser Stadt. Bis 1805 blieb der Ort daher österreichisch. Die Fürstenberger erkannten spätestens 1686 die Landeshoheit über den Ort an. 1805 an Württemberg kam Hubertshofen 1806 an Baden und war dann zunächst dem Amt Villingen, ab 1813 dem Amt Hüfingen, 1832 dem Stabsamt und 1840 dem Amt Villingen zugeordnet, kam dann aber 1849 zum Amt Donaueschingen.
•Neudingen wurde 870 als "Niginga" erstmals erwähnt. Der Ort war wohl Mittelpunkt eines Königsguts in der Baar. 949 wurde der Ort an das Kloster Reichenau verschenkt. Ab 1108 ist eine Adelsfamilie genannt, doch kam der Ort Anfang des 13. Jahrhunderts an Fürstenberg. Von hier aus wurde die Burg Fürstenberg angelegt. Eine Tiefburg wurde 1503 an das Kloster Mariahof verkauft. Der zu Neudingen gehörige Weiler Mariahof wurde 1274 als "Capella dicta super Curiam" erstmals erwähnt. Wohl im 13. Jahrhundert wurde ein Kloster gegründet. Die Klosterkirche wurde 1274 von der Neudinger Pfarrkirche getrennt. Anschließend wurde das Kloster durch Beginen aus Neudingen besiedelt. Das Nonnenkloster stand unter den Dominikanern aus Rottweil. 1337 wurde das Kloster als Grablege der Fürstenberger gewählt. Während der Reformation wurde das Kloster aufgegeben, 1562 bzw. 1584 jedoch wieder besiedelt und dem Kloster Fiedenweiler inkorpiert. 1802 wurde es säkularisiert und 1852 wurde die Kirche durch einen Brand zerstört. Daraufhin errichteten die Fürstenberger dort eine Gruftkirche.
siehe auch Burg Neudingen
•Pfohren wurde 817 als "ad Forrun" erstmals erwähnt. Anfänglich hatte das Kloster St. Gallen Besitzungen, ab 1086 ist eine Adelsfamilie genannt. Wohl über die Zähringer kam der Ort im 13. Jahrhundert an die Fürstenberger.
•Wolterdingen wurde 772 als "Wuldartingas" erstmals erwähnt. Im 10. Jahrhundert wurde der Ort an die Reichenau verschenkt. Um 1102 ist ein Ortadel genannt. Schon früh war Wolterdingen wohl über die Wartenberger an die Fürstenberger gekommen. Diese gaben den Ort an die Tusser von Lanzenhofen zu Lehen, lösten ihn jedoch vor 1450 wieder ein. Der zu Wolterdingen gehörige Weiler Zindelstein wurde 1225 als "Sindelstein" erstmals erwähnt. Der kleine Ort kam schon früh an die Fürstenberger, wurde dann aber mehrmals an verschiedene Herrschaften zu Lehen gegeben. 1525 wurde der Ort im Bauernkrieg zerstört. 1533 erwarben die Fürstenberger nur noch Ruinen. Zu jener Zeit waren auch drei Maierhöfe hier genannt. Im 17. Jahrhundert gab es nur noch einen Hof der im 30-jährigen Krieg abging. Die Güter wurden dann im 17. Jahrhundert mehrfach verliehen. Hieraus entstanden dann die heutigen Ober- und Unterzindelstein.
siehe auch Ruine Zindelstein
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