Geschichte
Dottikon entstand etwa zwischen 600 und 700 n. Chr. als alemannische Siedlung. Die erste schriftliche Erwähnung als Tottinchon erfolgte 1179 in einem Schutzbrief von Papst Alexander III. an das Kloster Muri. Die Herren von Tottikon wanderten im 13. Jahrhundert nach Luzern und Küssnacht am Rigi aus und verkauften ihren Besitz an die Habsburger. 1351 erwarb das Kloster Königsfelden vom Kloster Muri die niedere Gerichtsbarkeit.
1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau und Dottikon bildete fortan eines der Freien Ämter, einer gemeinen Herrschaft. Zwischen 1611 und 1613 dezimierten Pestepidemien die Dorfbevölkerung. Im Ersten Villmergerkrieg von 1656 wurde das Dorf von Berner Truppen weitgehend zerstört. Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Dottikon wurde eine Gemeinde im kurzlebigen Kanton Baden; seit 1803 gehört sie zum Kanton Aargau.
Erstmals wird 1436 eine Messkapelle erwäht, die eine Filiale von Staufberg war. Bis 1531 war die Kirchzugehörigkeit geteilt; so gehörte der Dorfteil südlich der Bünz zu Staufen, der nördliche Teil zu Ammerswil. 1529 erfolgte die Einführung der Reformation, was allerdings nach dem Zweiten Kappelerkrieg wieder rückgängig gemacht wurde. Im Jahr 1531 wurde das dorf als Gesamtes dem Kirchspregel Häggligen zugeteilt, und seit 1867 ist es eine eigenständige Kirchgemeinde.
Die Eröffnung der Strecke Rupperswil - Wohlen der Aargauischen Südbahn am 23. Juni 1874 brachte einen Anschluss an das Eisenbahnnetz. Nachdem das Bauerndorf in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stagniert hatte, entwickelte sich Dottikon zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einem typischen Industriedorf, begünstigt durch die (inzwischen nicht mehr existierende) Strohindustrie, die Schweizerische Sprengstoff-Fabrik (seit 1987 EMS-Chemie) und die auf dem Gemeindegebiet von Villmergen liegende Schuhfabrik Bally (1987 geschlossen).
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