Geschichte
Der Name EBBS geht zurück auf die Nennung im Verzeichnis des Salzburger Kirchenkatasters "notitia arnonis" vom Jahr 788, in welchem mit dem Eintrag "ad EPISAS due ecclesiae" bereits zu dieser Zeit die Existenz von zwei Kirchen belegt ist. Andererseits weisen Funde darauf hin, dass in Ebbs bereits zur Römerzeit eine Siedlung gewesen sein muss und daher vermutet man, dass der Name aus früherer Zeit abzuleiten ist. "Ad Episas" hat sowohl lateinische als auch keltische Wurzeln, denn "Episas" wird von der keltischen Pferdegöttin Epona hergeleitet und bedeutet Rossbach, also ist "ad Episas" mit am Rossbach zu übersetzen. Es gibt in Ebbs sowohl einen Bach, der Ebsen heißt, als auch einen Bach, der Roßbach heißt. in diesen beiden Bächen ist der Name Ebbs deutlich zu erkennen. Welche Kirche hier als zweite gemeint ist, ist nicht bekannt, denn zur Zeit der Nennung im Eintrag war an der Stelle der heutigen Zweit-Kirche (St. Nikolaus) noch die Ritterburg der Herren von Ebbs gestanden, die damals die Aufgabe der zu diesen Zeiten noch nicht existierenden Kufsteiner Festung hatte.
Doch eines Tages zogen die Herren zu Ebbs in das Schloss Wagrain und die Burg, die laut einer Urkunde im Jahre 1174 gegründet wurde, wurde dem Zahn der Zeit überlassen. Heute ist von der Burg nur mehr die Burgskirche zu St. Nikolaus übrig geblieben. Zum Verfall der Burg trug sicherlich der Ausbau der Festung Kufstein bei. Es soll eine Tunnelverbindung zwischen der Ritterburg und dem Schloss Wagrain geben. Man glaubt, dass sie heute verschüttet ist. Das Schloss Wagrain ist heute in Privatbesitz und deswegen leider nicht zu besichtigen.
Die heutige Pfarrkirche von Ebbs ist eine reich ausgestattete Barockkirche (genannt „Dom zu Ebbs“). Sie wurde an der Stelle der früheren gotischen Pfarrkirche neu erbaut von 1748-1756 nach Plänen des Barockbaumeisters Abraham Millauer. Von der alten Kirche wurde der Turm an derselben Stelle übernommen und aufgemauert. Früher vor dem Bau der anderen Kirchen in der "Unteren Schranne" (die Untere Schranne umfasst die Gemeinden Ebbs, Walchsee, Niederndorf, Niederndorferberg, Rettenschöss und Erl) in Niederndorf und Walchsee (die Kirche in Erl gab es damals schon) war der Ebbser Dom, wie er von den Einheimischen auch liebevoll genannt wird, für alle Gemeinden der Unteren Schranne zuständig. Heute teilt sich die Pfarrei Ebbs wegen der Größe nur noch den Pfarrer mit Walchsee. In der alten gotischen Ebbser Kirche wurden alle Statuen vernichtet, nur die des Jesus und die der Maria wagte man nicht zu verbrennen. Die anderen Statuen wurden verbrannt, weil man die Schlichtheit der Gotik auf keinen Fall wieder aufleben lassen wollte. Die Malerarbeiten stammen von Joseph Adam Mölk, dem auch eine Straße in Ebbs gewidmet worden ist. Die Kirche beherbergt ein Gnadenbild einer sitzenden Madonna von 1450.
Im Kaisertal, das wie der Zahme Kaiser zum Großteil Ebbser Gebiet ist, gab es auch zahlreiche Funde von Höhlenbärenknochen, die von Bären stammen, die in der Tischofer Höhle lebten. Diese Funde sind heute in der Kufsteiner Festung zu betrachten.
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