Geschichte
Die älteste Geschichte der Gegend ist unbekannt. Erst ab dem 12. Jahrhundert stehen geschichtliche Quellen zur Verfügung. Eckenhagen war aber ganz offensichtlich Reichsbesitz. Die Reichs- früher Königshöfe genannt, sind hauptsächlich eine Schöpfung Karls des Großen. Man nimmt an, dass die Gründung des Königshofes Eckenhagen zu dieser Zeit erfolgte. Mit Urkunden zu belegen ist es nicht.
1167 wurde der Ort das erste Mal urkundlich erwähnt und zwar in einem Dokument betreffend der "Schenkung des Reichshofs Eckenhagen durch Kaiser Friedrich Barbarossa an den Erzbischof des Erzbistums Köln Rainald von Dassel. „.......... Ferner gewähren und schenken wir ihm und seinen Nachfolgern für alle Zeiten unsren ganzen Hof zu Eckenhagen samt seinen Leuten, Besitzungen, Silbergruben und allen anderen Gerechtsamen und allem Zubehör des Hofes.“ Die Schreibweise der Erstnennung war Eckenhagen.
In den nach dem Tode Barbarossas ausbrechenden Kämpfen zwischen der staufischen und der welfischen Linie wanderte Eckenhagen wie ein Spielball in die Hände des jeweiligen Günstlings. Erst in der Zeit des Kölner Erzbischofes Konrad von Hochstaden ( 1238 - 1261) wird Eckenhagen, so nimmt man an, durch Kauf an Sayn abgetreten.
In einem Vertrag vom 27. Mai 1257, in dem Zwistigkeiten zwischen Johann von Sponheim und dessen Sohn Gottfried von Sayn auf der einen und ihrem Verwandten Adolf von Berg auf der anderen Seite beigelegt wurden, übertrug Sayn die Gerichtsbarkeit von Eckenhagen an Berg. Somit ging Eckenhagen in die bergische Verwaltung über, der Besitz (Eigentum) der beiden späteren Bürgermeistereien Eckenhagen und Denklingen jedoch erst im Siegburger Vertrag 1604.
In dem Vertrag von 1257 wurde also die Landeshoheit übertragen und es entstand „Das Eigen von Eckenhagen“, ein vollständig freies Eigentum im Gegensatz zum Lehen. Diese Bezeichnung wählte man insbesondere, wenn der Bereich vollständig durch fremde umliegende Gebiete als geschlossenes Ganzes gekennzeichnet war. Im Eckenhagener Weistum heißt es dazu: „So sitzen wir allhie tüschen vier oder fünf Herren Landen.“
Ausbau und Abrundung der Grafschaft Berg gingen einher mit der Bildung der Verwaltungsbezirke, der Ämter. Das politische Gefüge erhielt festere Formen als 1260 das Amt Windeck Vogtei wurde. Eckenhagen hatte ein eigenes Landgericht, das trotz Zugehörigkeit zum Amt Windeck eine Besonderheit aufwies. Dieses Landgericht hatte in früheren Zeiten keine Konsultation. Für Berufung war hier das Landgericht Lindlar im Amt Steinbach zuständig. Konnte es also hier in zweifelhaften Fällen zu keinem Urteil kommen, so musste man das Landgericht Lindlar aufsuchen, dessen Urteil bei der nächsten Gerichtsverhandlung in Eckenhagen verkündet wurde.
Im Jahre 1575 kam es durch Zeugenverhöre und Grenzbegehungen zu einer Festlegung der Grenze zwischen Homburg und Berg. Diesem Umstand verdankt die im selben Jahr gefertigte Mercatorkarte vom Amt Windeck, zu dem das "Eigen von Eckenhain" seit 1257 gehörte, ihre Entstehung.
Am 12. Juni 1604 schließlich wurde der Siegburger Vertrag geschlossen, um die Grenzstreitigkeiten zwischen den Nachbarn zu beenden, am 19. November des Jahres steckte man die Grenzen endgültig ab.
1777 vernichtete ein Großbrand 47 Wohnhäuser, die alte Kirche und das Schulgebäude. Im Zuge des Wiederaufbaus entstand die bis heute erhaltene Barockkirche mit ihrer bedeutenden Orgel.
Am 15. März 1806 wurde aus dem Herzogtum Berg unter Einbeziehung weiterer Gebiete das Großherzogtum Berg geschaffen. Die alte Amtsverfassung wurde beseitigt, neue Verwaltungsbezirke (Arrondissements) traten an ihre Stelle. Diese wurden in Mairien (Bürgermeistereien) aufgeteilt. Die Mairie Eckenhagen umfasste die späteren Gemeinden Eckenhagen und Denklingen.
Die napoleonische Regierung griff überall ordnend ein, schaffte insbesondere die Leibeigenschaft ab. Die Leibeigenen erhielten alle bürgerlichen Rechte und das Ackerland als volles Eigentum (Code Napoleon vom 1. Januar 1810 - gültig bis 1900). Diesen Rechten standen allerdings Anordnungen gegenüber, die mancherlei Erschwernisse, Schikanen und finanzielle Lasten mit sich brachten.
Als Folge der kommunalen Neuordnung 1969 wurden die bisher selbständigen Gemeinden Denklingen und Eckenhagen zur Gemeinde Reichshof zusammengefasst. Der Verwaltungssitz der Gemeinde Reichshof befindet sich in Denklingen.
Seit 1991 ist Eckenhagen heilklimatischer Kurort, seit 1998 Standort eines bedeutenden Reha-Klinikums (Indikationen: Onkologie, Neurologie und Pneumologie).
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