Geschichte
Erste Menschen haben sich im Gebiet Ehingens vermutlich schon zur Jungsteinzeit niedergelassen, vereinzelte Funde bestätigen dies. Hinweise auf die Kelten sind spärlich. In der Römerzeit war Ehingen wohl ein wichtiger Durchgangspunkt (Heerstraße). Es folgte die alemannische Einwanderung, mit der die Geschichte des Ortes Ehingen (-ingen weist schon darauf hin) begann. Ein Alemannenfriedhof an der Schmiech zeugt ebenso davon wie bedeutende Funde aus den Jahren 1929 und 1930. Die erste nachgewiesene urkundliche Erwähnung für Ehinga datiert aus dem Jahre 961 in einer Tauschurkunde des Bistums Chur mit dem Kloster Schwarzach (Baden). en von Berg neben ihrer Burg über der Schmiech. An sie erinnert das heutige Stadtwappen.
Nach dem Aussterben des Berger Grafenhauses fiel Ehingen 1346 an Österreich. Die finanzschwachen Habsburger verpfändeten die Stadt jedoch bald an diverse Adlige. Dieser Umstand sowie der wachsende Wohlstand der Bürger ermöglichte es der Stadt, wichtige Rechte zu erwerben, die an die der Reichsstädte heran kamen.
Im Jahre 1500 hielt sich Kaiser Maximilian mehrfach innerhalb der Mauern von Ehingen auf. Zu seinem Freundeskreis gehörten die gebürtigen Ehinger Gebrüder Winckelhofer, der Dichter Jakob Locher sowie der Bildhauer Jörg Muskat.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg war Ehingen regelmäßiger Treffpunkt der schwäbisch-österreichischen Stände. Brände von 1688 und 1749 hinterließen deutliche Spuren im Stadtbild.
Im Pressburger Frieden 1805 musste Habsburg seine Vorlande an die französischen Verbündeten abtreten. Ehingen kam nach über viereinhalb Jahrhunderten österreichischer Herrschaft an das neugeschaffene Königreich Württemberg. Bereits im folgenden Jahr bestimmte man es zum Sitz eines Oberamtes, aus dem 1934 der Landkreis Ehingen hervorging.
Im Hungerjahr 1816 kam kurz die Not nach Ehingen, die dank guter Vorräte im Spitalkasten milder als in anderen Gemeinden und Städten Mitteleuropas ablief. Seit 1717 war zwar eine städtische Feuerspritze vorhanden, jedoch wurde erst am 5. Oktober 1861 die Freiw. Feuerwehr Ehingen gegründet und damit eine zuständige Organisation zur Brandbekämpfung ins Leben gerufen. Mitte/Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich das Gewerbe stark und somit natürlich auch die Stadt. Bedeutend waren das Brauereigewerbe (auch heute noch zählt Ehingen überdurchschnittlich viele Brauerein) und das Baugewerbe (Zementwerk von Ehingen 1890–1927). 1937 ließ sich die Schwäbische Zellstoff AG (jetzt Sappi) in Ehingen nieder. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Geschichte der Fa. Schlecker, die mit einer Metzgerei in der Bahnhofstraße startete. Die Stadt gehörte inzwischen wie der gesamte Landkreis Ehingen zum Land Württemberg-Hohenzollern und ab 1952 zum Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern im neuen Land Baden-Württemberg.
Im Zuge der Kreisreform 1973 wurde der überwiegende Teil des Landkreises Ehingen mit dem Landkreis Ulm zum neuen Alb-Donau-Kreis zusammengeschlossen, einige Gemeinden des Kreises Ehingen kamen auch zum vergrößerten Landkreis Biberach. Damit verlor Ehingen seine Funktion als Kreisstadt. Infolge der Eingliederung von 17 Stadtteilen überschritt die Einwohnerzahl jedoch in jener Zeit die Grenze von 20.000. Danach stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die Landesregierung von Baden-Württemberg dann mit Wirkung vom 1. Januar 1974 beschloss. Einige Kreisaufgaben gingen damit auf die Stadt Ehingen über, so dass diese den Verlust des Kreissitzes teilweise wieder ausgleichen konnte. Im Übrigen befindet sich in Ehingen nach wie vor noch eine Außenstelle des Landratsamt Alb-Donau-Kreis.
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