Geschichte
Elbingerode wurde vermutlich 1206 als Alvelincherot in einer von Papst Innozenz III. für das Stift Gandersheim ausgestellten Urkunde erwähnt.
Die Region war Jagdrevier der verschiedenen Feudalherren und hatte im Laufe der Jahrhunderte wechselnde Besitzer. Zum Beispiel belehnte der Herzog Erich von Braunschweig-Grubenhagen 1427 Graf Botho zu Stolberg und Graf Heinrich von Schwarzburg mit dem Schloss und dem Flecken Elbingerode nebst den dazugehörigen Hütten und Wäldern, der Fischerei und dem Wildbann. Elbingerode befand sich erst seit 1422 im welfischen Besitz und gehörte zuvor dem Stift Gandersheim.
1438 setzte Graf Botho zu Stolberg, der sich die meiste Zeit in Thüringen aufhielt, seinen Anteil an Elbingerode als Pfandobjekt ein. Er verpfändete diesen dem mit seiner Ehefrau verwandten Grafen Heinrich von Schwarzburg und dessen gleichnamigen Sohn auf 12 Jahre. Noch vor dem Einlösen dieses Pfandes wurde die Höhe der Pfandsumme im Jahre 1443 im gegenseitigen Einvernehmen verändert.
Mehr als 100 Jahre konnte das Pfand durch die Stolberger nicht eingelöst werden. Eine Berechnung der gesamten Pfandschulden führte 1561 auf das Ergebnis von rund 26.000 Taler, die die Grafen zu Stolberg nicht aufzubringen vermochten, obwohl Elbingerode durch die Einnahmen aus dem Eisensteinbergbau, die bedeutsamen Eisenhütten an der Bode und die ausgedehnten Waldgebiete mittlerweile auch für sie sehr lukrativ geworden war. Der braunschweigische Lehnsherr wurde 1564 aktiv. Für ein vorgestrecktes Kapital nahm er Elbingerode unter dubiosen Vorwänden in Besitz und verteilte mehrere Hypotheken an die Gläubiger der Stolberger Grafen. Letztere erreichten zwar die Rückgabe, aber aufgrund ihres immensen Geldbedarfs mussten die Stolberger Elbingerode 1574 erneut an Asche von Holle und 1584 für die Summe von 91.303 Taler an Statius von Münchhausen verpfänden. Dieser hatte 1600 bzw. 1604 durch Hintergehen der Grafen zu Stolberg bei den Herzögen von Braunschweig die Afterbelehnung mit Elbingerode erreicht. Der letzte Lehnsbrief für die Grafen zu Stolberg über das Amt Elbingerode, zu dem neben dem im Dreißigjährigen Krieg zerstörten Schloss und dem inzwischen mit Stadtrechten privilegierten gleichnamigen Flecken, einige Meiereien und mehrere bedeutsame Hüttenwerke an der Bode gehörten, war von Herzog Wolfgang zu Braunschweig-Lüneburg 1590 für die Stolberger Grafen ausgestellt worden. Herzog Georg von Braunschweig-Calenberg weigerte sich im Jahre 1635 endgültig, die Grafen zu Stolberg erneut mit Elbingerode zu belehnen.
Die braunschweigischen Oberlehnsherrn nutzten die Schwäche des Hauses Stolberg, um sich den Besitz selbst anzueignen. Im Verlauf des von den Grafen zu Stolberg 1642 erwirkten Reichskammergerichtsprozesses ließ sich Herzog Christian Ludwig von Braunschweig im Jahre 1653 von den Gläubigern des von Münchhausen ihre Rechte gegen Zahlung der Summe von 25.000 Talern abtreten. Seitdem befand sich Elbingerode im Besitz des Kurhauses Braunschweig. Es ging 1705 an Hannover über und gelangte 1866 an das Königreich Preußen. 1932 wurde Elbingerode gemeinsam mit Ilfeld in die preußische Provinz Sachsen integriert und gelangte nach der Auflösung Preußens in den Kreis Wernigerode des Bezirks Magdeburg.
Der Ortsteil Eggeröder Brunnen wurde 1946 nach dem im KZ Bergen-Belsen ermordeten Ministerpräsident des Freistaates Braunschweig, Heinrich Jasper, Jasperode benannt. 1990 wurde der alte Name wiedereingeführt.
Als Erinnerung an den bis 1970 betriebenen Eisenerzbergbau werden in der Nähe von Elbingerode das Besucherbergwerk Drei Kronen und Ehrt sowie das Schaubergwerk Büchenberg betrieben.
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