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Ghana

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22.12.2024
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Geschichte

Gemäß der Überlieferung war Elminas Gründer und erster König ein Jäger namens Kwa Amankwa. Er und seine Familie waren einst aus Techiman, oder einem Punkt weiter nördlich, nach Süden ausgewandert und hatten eine Zeit lang in Eguafo gelebt. Hier habe Kwa Amankwa eines Tages bei einer Jagd den Benya-Fluss entdeckt und wurde von Benya, der gleichnamigen Flussgottheit eingeladen, an seinem Ufer zu siedeln. Benya versprach, wenn man ihn ehren würde, die Menschen mit Fischen zu versorgen. Kwa Amankwa folgte der Einladung und aus seiner Siedlung erwuchs das spätere Edina oder Odena, von den Europäern Elmina genannt.

1471 befuhren die Portugiesen unter João de Santarém und Pedro bzw. Pêro Escobar erstmals die dortige Küste. 1482 erbaten die Portugiesen von einem einheimischen Herrscher, den die portugiesischen Quellen als „Caramansa“ bezeichneten, die Erlaubnis zur Errichtung einer Befestigung als Handelsstützpunkt. Im Januar 1482 wurde durch Diogo de Azambuja der Grundstein zum Bau des Forts gelegt und der Ort entwickelte sich schnell zum Hauptquartier der Portugiesen an der westafrikanischen Goldküste. Elmina lag auf der Grenze der beiden Reiche von Fetu und Kommenda, wobei der durch Elmina fließende Benya-Fluss die Grenze bildete. Das am westlichen Ufer der Flussmündung errichtete Fort befand sich daher auf dem Gebiet von Kommenda (Eguafo). Die Portugiesen zahlten beiden Königreichen regelmäßige Abgaben / Geschenke für das Nutzungsrecht in Elmina.

Bereits 1486 erhielt der Ort das Stadtrecht. Er wurde portugiesischer Haupthandelsplatz für Gewürze, Gold, Elfenbein, Erdnüsse und Sklaven im Tausch gegen Stoffe, Glasperlen und Messing. Von hier aus organisierten die Portugiesen außerdem ihren Handel mit einer Reihe afrikanischer Reiche der Akan, Wassaw u. a.

Obwohl die Ansiedlung trotz guten Trinkwassers ein eher ungesundes Klima aufweist, galt im 16. Jahrhundert der Posten des Gouverneurs bzw. capitão-mór von Elmina als einer der ehrenvollsten in Portugal. Ab 1500 begann die christliche Missionierung der afrikanischen Einwohner der Region. Die erste Kapelle wurde 1503 errichtet.
Im 16. Jahrhundert wurde der portugiesische Teil des Ort von einem Gouverneur und den entsprechenden Verwaltungsbeamten, von Händlern und Handwerkern, von Tagelöhnern und Seeleuten, zwei bis vier Geistlichen, 20 bis 60 Soldaten sowie den jeweiligen zugehörigen Familien bewohnt.

1603, 1606 und 1607 versuchten die Niederländer vergeblich Elmina zu erobern.

1615 beschädigte ein Erdbeben das Fort und ließ die Festungsmauern und eine der Bastionen einstürzen. Das Fort bekam beim Wiederaufbau ein optisch völlig neues Aussehen.

1625 versuchten die Niederländer mit einer Flotte von 15 Schiffen unter Jan Dirickszon erneut Elmina zu nehmen. Dieser mit großer Überlegenheit geführte Angriff (etwa 1.200 Niederländer) scheiterte unter großen Verlusten am durch den portugiesischen Gouverneur Francisco de Sotomaior organisierten Gegenangriff seiner afrikanischen Verbündeten.

Im August 1637 erschienen die Niederländer erneut mit neun Schiffen und ca. 800 Soldaten vor Elmina. Nach nur drei Tagen fiel das Fort mit Unterstützung von Einheimischen aus Elmina und Kommenda 29. August. Die Niederländer errichteten eine Garnison von etwa 150 Soldaten und verstärkten die Befestigungen durch den Bau eines zweiten Forts. Um 1700 hatte Elmina 12.000 Einwohner.

Im Lauf dieser Zeit hatte das Umland von Elmina mehrfach die Zugehörigkeit zu afrikanischen Herrschaftsgebieten gewechselt. 1701 schlug einige hundert Kilometer nördlich von Elmina die Armee des Ashantireichs die Armee der Denkyra. Die Ashanti eroberten als Beute auch ein Stück Papier mit dem Pachtvertrag der Festung Elmina, ursprünglich abgeschlossen zwischen den Holländern und den lokalen Oberhäuptern der Kommenda. Nach der Eroberung des Kommendagebietes durch die Denkyra war der Vertrag in deren Besitz übergegangen.
Die Ashanti traten als Rechtsnachfolger in diesen Vertrag als Partner der Holländer ein. Erstmals hatten sie damit über Elmina direkten Zugang zum Handel mit europäischen Kaufleuten. Über Elmina konnten sie ohne Zwischenhandel Gold und Sklaven exportieren und Elmina wurde zu ihrer wichtigsten Quelle des Nachschubs an Gewehren und Munition.

Für die Niederländer war Elmina im 19. Jahrhundert zudem Rekrutierungszentrum für Kolonialsoldaten. Zwischen 1831 und 1872 sind etwa 3000 Afrikaner aus dem Landesinneren oder aus der Stadt selber über Elmina nach Batavia (dem heutigen Jakarta), der Hauptstadt Niederländisch-Ostindiens, gebracht worden, um dort für die holländischen Kolonialherren zu kämpfen. Nach Ablauf ihrer Verträge kehrte einige dieser Belanda Hitam (javanisch für „Schwarze Holländer“) genannten Soldaten nach Elmina zurück. Dort wurden ihnen Parzellen hinter dem holländischen Fort (dem heutigen Fort Sao Jago da Mina) auf einem Hügel zugewiesen, der heute noch „Java Hill“ also Javahügel, genannt wird. Im St. George’s Castle erhielten die Veteranen auch ihre Pensionen ausgezahlt. Es gibt aber heute zwar keine als Nachfahren der holländischen Kolonialsoldaten identifizierbare Gruppe mehr. Die Erinnerung an diese gemeinsame ghanaisch-indonesische Geschichte wird in Elmina seit einiger Zeit jedoch von einem eigenen Java Museum aufrechterhalten.

1872 verkauften die Niederländer Elmina an Großbritannien und lösten damit einen Krieg zwischen den mächtigen Ashanti, die auf ihrer Oberhoheit über Elmina beharrten, und den Briten aus. Im Vertrag von Fomena mussten 1874 die besiegten Ashanti ihren Anspruch auf Elmina jedoch aufgeben.

Elmina wurde im selben Jahr ebenso wie andere Teile des südlichen Ghana der neu gegründeten britischen Gold Coast Colony zugeschlagen. Der europäische Handelsstützpunkt Elmina, der auf verschiedenen Pachtverträgen mit einheimischen Herrschern beruht hatte, war Teil einer britischen Kolonie geworden und blieb es bis zur Unabhängigkeit Ghanas 1957.

Später drehte am Fort der deutsche Regisseur Werner Herzog den Film Cobra Verde mit Klaus Kinski in der Hauptrolle.

Basierend auf dem Artikel Elmina der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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