Elterlein
Der Ort lag im Mittelalter an einem wichtigen Handelsweg zwischen Halle und Prag, der Salzstraße über den Preßnitzer Pass. Der Name Elterlein wird meist von Altarlein, also einem kleinen Altar an eben diesem Weg, abgeleitet. Erstmals wurde das Elterlein 1406 urkundlich erwähnt. Angaben, wonach der Ort bereits 1118 bestand, sind nicht belegt. Auch die Ersterwähnung als Stadt ist erst für 1483 schriftlich belegt.
Elterlein gewann zur Zeit des Großen Berggeschreys, durch den im Erzgebirge aufblühenden Bergbau, rasch an Bedeutung. Um 1500 besaß die Stadt ein eigenes Bergamt für seine Zechen. Mitte des 19. Jahrhunderts ging der Bergbau, wie in der gesamten Region, auch in Elterlein zurück und wurde eingestellt. Doch noch heute
sind zahlreiche Zeugnisse des Altbergbaus zu finden. Neben Stollen-Mundlöchern, Halden und Tagebrüchen, der idyllisch gelegene Schwarze Teich, der Ende des 16. Jahrhunderts zusammen mit dem künstlichen Steingraben zum Betrieb einer Zeche angelegt wurde.
Durch den Bergbau entstanden schon früh verarbeitende Gewerbe, wie Mühlen, Hammer- und Hüttenwerke. Während der Industrialisierung war Elterlein im März 1848 neben Mittweida ein Schauplatz des Nagelschmiedeaufstandes. Dieser richtete sich gegen neue Fabriken, mit denen die Nagelschmiede als Handwerker und Kleinstunternehmer im freien Wettbewerb nicht konkurrieren konnten und daher durch diese ihre Erwerbsgrundlagen bedroht sahen. In Elterlein wurde von den Aufständische die Leinbrocksche Fabrik gestürmt.
Durch mehrere ausgedehnte Stadtbrände in den Jahren 1662, 1676, 1719, 1861 und 1868 wurde Elterlein oft schwer zerstört.
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