Geschichte
Der Ortsname leitet sich vermutlich von der Erle ab. Elz taucht erstmals in der - heute nicht mehr erhaltenen - Wiltrud-Urkunde von 933 auf. Die älteste erhaltene Urkunde stammt aus dem Jahr 1145.
Älteste menschliche Funde in der Elzer Gemarkung sind Hügelgräber im Wald nahe der heutigen Autobahn.
Das Dorf an der wichtigen strata publica, der Hohen Straße zwischen Frankfurt am Main und Köln, stand im Mittelalter zunächst unter königlicher Herrschaft, später ging der Besitz an das Kurfürstentum Trier über. Das Umland gehörte jedoch den Grafen von Nassau, was zu jahrhundertelangen Grenzstreitigkeiten führte.
1436 verpfändete Kurfürst Raban von Helmstatt Elz zusammen mit anderen umliegenden Besitzungen für 22.000 rheinische Gulden an die Landgrafen von Hessen. Am 1. September 1442 verlieh König Friedrich IV. Elz die Stadtrechte. Die Stadtrechtsurkunde hatte der Trierer Erzbischof Jakob I. von Sierck erwirkt. Die Originalurkunde ist heute verloren, aber im Landeshauptarchiv Koblenz werden drei beglaubigte Abschriften von 1442 und 1443 bewahrt (Bestand 1 A, Nr. 8101-8103). Die bald errichtete Stadtbefestigung wurde jedoch von den Grafen von Nassau wieder abgerissen.
Die komplizierten Besitz- und Pfandverhälnisse führten zu weiteren Streitigkeiten zwischen den Landgrafen von Hessen, Kurtrier und Nassau. Nassau sah sich durch die Stadtrechte und den damit verbundenen Bau von Befestigungen in unmittelbarer Nachbarschaft bedroht, überfiel im Winter 1456 und zerstörte die neu errichteten Stadtmauern. Kurtrier und die Landgrafschaft setzten einen gemeinsamen Schultheiß ein. Häufig hatten Angehörige der Familie Staudt dieses Amt inne. Sie erbauten auch den repräsentativen Fachwerkhof, der noch heute als Rathaus dient. Ein Mitglied der Familie, das sich latinisiert Justus Studaeus Elsanus, nannte, wurde Rechtsgelehrter an der Universität Marburg, war zeitweise deren Rektor, ab 1546 Kanzler des Fuldaer Fürstabts Philipp Schenck zu Schweinsberg, ab 1563 Frankfurter Bürger und war Mitglied der Patriziergesellschaft Alten Limpurg.
Während der Hexenverfolgung wurden 1590 acht Frauen aus Elz in Limburg verbrannt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort hart getroffen. Am Ende der Kämpfe sollen nur noch sieben Familien in Elz gewohnt haben. Der 1759 in Elz geborene Heinrich Arnoldi wurde Hofkaplan des letzten Trierer Kurfürsten Clemens Wenzeslaus von Sachsen.
Mit der Säkularisation 1802 endete die Herrschaft Kurtriers und Elz wurde zu Nassau (Fürstentum Nassau-Weilburg) geschlagen. Von 1806 an gehörte es zum Herzogtum Nassau, das 1866 von Preußen annektiert wurde.
Im 19. Jahrhundert war Elz, ähnlich wie zahlreiche Dörfer des Westerwalds vom Pauperismus, der frühindustriellen Massenarmut, betroffen. Ähnlich wie die Bewohner der umliegenden Orte waren auch viele Elzer dazu gezwungen, ihren Unterhalt im Reisegewerbe zu verdienen. Dabei waren die Einwohner von Elz vor allem als Musiker in ganz Europa unterwegs. Diese Tradition der "Elzer Musikanten" wird noch heute gepflegt.
1971 wurde der Zentralort Elz im Rahmen der Gebietsreform in Hessen mit Malmeneich zur neuen Gemeinde Elz zusammengeschlossen. Im gleichen Jahr siedelte sich das erste Unternehmen im neuen Gewerbegebiet am nordwestlichen Ortsrand an der Bundesstraße 8 an.
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