Geschichte
Wechselnde Klimaeinflüsse im Erdmittelalter (Mesozoikum, vor 200 bis 60 Mio. Jahren) und in der Erdneuheit (Neozoikum, vor 60 bis 1 Mio. Jahren) hinterließen Hochflächen und Täler, wie sie das Bild von Hunsrück und Eifel eindrucksvoll prägen.
Steinwerkzeuge aus der Jungsteinzeit (5000 bis 2000 v.Ch.), Bronzezeitfunde (1200 v.Ch.) und aus der Hallstattzeit (800 bis 450 v.Ch.) in und um Enkirch belegen eine kontinuierliche Besiedlung dieser Landschaft. Aus der Zeit der Kelten (um 400 v.Ch.) stammen Siedlungs- und Grabfunde in der Umgebung von Starkenburg (u.a. Wederath).
Enkirch verdankt seinen Namen dem Königshof Anchiriachus (Anchiriacum laut anderen Quellen), der im Testament der fränkischen Königstochter Adela von 1. April 733 (690 laut anderen Quellen) bezeugt ist. Sie vermachte ihre Besitzungen in Anchiriachus dem Kloster Pfalzel, dessen Äbtissin sie war. Er ist damit einer der ältesten Ortsnamen des Mosellandes. Die zweite urkundliche Erwähnung aus dem Jahre 908 erfolgte durch König Ludwig IV. Er war der letzte Karolingerkönig und wurde auch „Ludwig das Kind“ genannt. In dieser Urkunde wurde der Ort als Ancaracha bezeichnet. Über Enkricha, Einkirke und Enkerich hat sich dann der heutige Ortsname entwickelt.
Seit dem 11. Jahrhundert gehörte Enkirch zur Grafschaft Sponheim. Im 12. Jahrhundert bauten die Sponheimer oberhalb Enkirchs die Burg Starkenburg. Etwa im Jahre 1240 wurde die Grafschaft in die Vordere und Hintere Grafschaft Sponheim, auch Sponheim Starkenburg, geteilt.
Enkirch war damals der Hauptort der Grafschaft und erhielt deshalb bereits 1248 den Freiheitsbrief mit Stadt- und Marktrechten sowie eigener Gerichtsbarkeit; sie war damals befestigt und mit einer Stadtmauer mit sieben Toren umgeben. Nach der Fehde zwischen Gräfin Loretta von Sponheim und dem Erzbischof und Kurfürst Balduin von Trier und dessen Gefangennahme durch Loretta, baute Lorettas Sohn Johann III. bei Trarbach eine neue Burg, die Grevenburg. Dadurch wurde Trarbach Sitz der Grafschaft Sponheim und Enkirch verlor an Bedeutung, obwohl es bis ins 19. Jahrhundert hinein wesentlich größer war als Traben und Trarbach zusammen.
Da Enkirch zwar befestigt war, aber keine Burg besaß, diente die schon 908 erwähnte Kirche als befestigte Wehrkirche. 1557 führte Friedrich II. von Simmern, der spätere Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz, im Oberamt Trarbach die Reformation ein. Seit dieser Zeit ist die Kirche evangelisch.
Im Jahre 1135 errichtete das Kloster Ravengiersburg am Ortsrand von Enkirch eine Marien-Wallfahrtskapelle. Die Kapelle wurde später zur Propsteikirche erweitert und 1685 in ein neu gegründetes Franziskanerkloster eingegliedert. Nach der Auflösung des Klosters durch Napoleon Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Kirche der Kath. Pfarrgemeinde als Gotteshaus überlassen.
Wegen seiner hervorragenden Weinlagen war Enkirch schon sehr früh bekannt, was durch fünfzehn ehemalige kirchliche und gräfliche Weinhöfe belegt wird.
Durch die vielen Fachwerkhäuser, die im 15. bis 18. Jahrhundert erbaut wurden, nennt man Enkirch auch die „Schatzkammer rheinischen Fachwerkbaues“.
Im 20. Jahrhundert lebte unter anderem der Künstler Josef Candels in Enkirch.
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