Flagge von Deutschland

Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.11.2024
11:55
 
 
+
»
 

Geschichte

Urkundlich wird Ennigerloh erstmals im Jahre 860 aus Anlass der Gründung des Klosters Herzebrock erwähnt. In den ältesten Heberollen des Stiftes Freckenhorst, um 1050 geschrieben, werden mit dem Haupthof Aningeralo bereits viele Höfe genannt, die dem Kloster abgabepflichtig waren. "Loh" bedeutet u. a. Wald, hier aber eher "Heiliger Hain" (nach dem lat. "lucus" mit derselben Bedeutung), Die Silbe "ing" im Namen Aningerlo bedeutet nicht, wie vielfach behauptet, dass hier früher eine Thingstätte war. Vielmehr bedeutet sie eine Zugehörigkeit, vielleicht zu einem Anno (den wir aber nicht kennen) ähnlich wie Karolinger zur Sippe des Karl gehören.
Im Jahre 1240 hat der Edelherr Bernhard zu Lippe die zu Rheda gehörende Vogtei Ennigerloh dem Bischof von Münster überlassen. In den Jahren 1270 bis 1336 wird in den Urkunden des Stiftes Freckenhorst oftmals ein Rittergeschlecht von Ennigerloh erwähnt. Der Platz eines Femegerichtes und eines Freistuhls im Eigentum des Landesherren, des Bischofs von Münster, wurde 1690 zur Bebauung freigegeben. Damit entstand die noch heute bestehende dichte Bebauung im Ortskern, Drubbel genannt. Das niederdeutsche Wort Drubbel ist verwandt mit dem hochdeutschen Traube: Die Häuser stehen so dicht, wie die Beeren einer Traube.
Die Pfarre St. Jakobus war eine sogenannte Mutterpfarre, von der nachweislich die Pfarren in Enniger, Hoetmar und Neubeckum abgezweigt wurden. Der ältere Teil der Kirche ist eine spätromanische, westfälische Halle aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Der Raum hat einen fast quadratischen Grundriss mit ursprünglich zwei Eingängen im Norden und Süden. Durch den Umbau im Jahre 1886 hat sie viel von ihrem ursprünglichen Stil eingebüßt. Zum Teil wurde der alte Zustand im Inneren der Kirche wieder hergestellt. Die Kirche steht auf einer starken Bodenerhebung und prägt zusammen mit der alten Mühle seit langer Zeit die Stadtsilhouette. Das alte Dorf lag zwischen der Kirche und dem Haupthof Schulze Ennigerloh, der um 1860 aufgelöst wurde.
Das tragende Element der Bevölkerung waren die Bauern. Bedeutende Grundherren waren der Bischof von Münster, die Domkellerei, das kaiserliche freiweltliche Stift Essen, das Stift Freckenhorst, die Grafen von Ravensberg, die Klöster Marienfeld, Herzebrock und Clarholz, Haus Geist und verschiedene andere Adelige.
Bis 1900 war Ennigerloh eine Gemeinde mit rein ländlichem Charakter. Der industrielle Aufstieg begann mit dem Bau der Köln-Mindener Eisenbahn. Da mit der Bahn auch die Kohle ihren Einzug hielt, konnte der Kalkstein in immer größerem Maße abgebaut werden. Zunächst entstanden in Ennigerloh ab 1860 die ersten Feldöfen zum Brennen von Kalk. Die Feldöfen wurden später von den Ringöfen abgelöst, schließlich von den Zementwerken. Zu deren Betrieb wurden viele auswärtige Arbeitskräfte angeworben. Das Wirtschaftsleben nahm einen stetigen Aufschwung. Der ländliche Charakter trat immer mehr in den Hintergrund, wenn auch die vier großen Bauerschaften bis heute ihre Bedeutung nicht verloren haben.
Nach dem Ersten Weltkrieg litt die Bevölkerung unter starker Arbeitslosigkeit als Folge der Weltwirtschaftskrise. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Bevölkerungszahl fast um das doppelte, nicht zuletzt eine Folge des Flüchtlingsstroms.
Mit dem Anwachsen der Bevölkerung mussten nicht nur Wohnungen, sondern auch öffentliche Gebäude - Schulen, Kirchen, Rathaus usw. - gebaut werden. Moderne Spiel- und Sportanlagen inmitten von Grünflächen stehen der Jugend zur Verfügung und dienen der gesamten Bevölkerung als Erholungsgebiet.
Am 1. Januar 1975 wurde Ennigerloh eine Großgemeinde. Enniger, Ostenfelde und Westkirchen kamen als neue Ortsteile hinzu. Am 9. November 1976 wurde der Großgemeinde die Bezeichnung Stadt verliehen .

Basierend auf dem Artikel Ennigerloh der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen