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Österreich

Hauptstadt
Wien
 
Fläche
83.859 km²
 
Bevölkerung
8.205.000
 
pro km²
98 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.11.2024
19:42
 
 
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Geschichte

Erste Siedlungen im Mündungsgebiet der Enns in die Donau finden sich vor etwa 4000 Jahren. Um 400 v. Chr. besiedelten Kelten das Land. Das keltische Königreich Noricum wurde 15 nach Christus dem römischen Reich angegliedert und im Jahr 45 zur römischen Provinz Noricum erhoben.

Im zweiten und dritten Jahrhundert befand sich im Gebiet des heutigen Enns das Römerlager Lauriacum mit bis zu 6400 Soldaten. Das Lager war 539 Meter lang und 398 Meter breit. Die Zivilstadt erhielt bereits 212 das Stadtrecht durch Kaiser Caracalla. Damals lebten etwa 30.000 Menschen in Lauriacum.
Während der Christenverfolgung zur Zeit Kaiser Diokletians erlitt der Heilige Florian am 4. Mai 304 den Märtyrertod durch Ertränken in der Enns.

Um das Jahr 370 wurde auf den Resten eines Tempels eine frühchristliche Basilika erbaut, Lauriacum war bis 488 Bischofssitz. 1344 entstand über dem Fundament der alten Kirche die jetzige Basilika St. Laurentius von Lorch.

Um 900 wurde auf dem Georgenberg, nahe dem heutigen Stadtzentrum, die „Enisiburg“ (Ennsburg) zum Schutz gegen die Einfälle der Ungarn errichtet. Aus ihr ging später das Schloss Ennsegg hervor. Die umgebende Siedlung erlebte ab dem 12. Jahrhundert einen Aufschwung, als Graf Otakar II. einen Markt errichtete.

Auf dem Georgenberg kam es 1186 zur Unterzeichnung der Georgenberger Handfeste, eines Erbfolgevertrages zwischen Otakar IV. von Steyr, der keine männlichen Erben hatte, und dem Babenbergerherzog Leopold V. von Österreich. Nach dem Tod Otakars im Jahr 1192 fiel die Steiermark, die damals viel größer war als das heutige Bundesland und von der Save (Slowenien) bis an die Donau reichte, an die Babenberger.
Mit der Verleihung des Stadtrechts durch Leopold VI. im Jahr 1212 wurde Enns zur Stadt und gilt heute als älteste Stadt Österreichs. Erst nach dem Tod des letzten Babenbergers, Friedrich des Streitbaren, wurde im Frieden von Ofen 1254 – neben der Grafschaft Pitten – auch der Traungau und mit ihm die Stadt Enns von der Steiermark getrennt und damit zur Keimzelle für die Landesherrschaft, aus der sich das Land „Oberösterreich“ entwickeln sollte.

Im Jahr 1501 wurde Enns Amtssitz der von Maximilian I. errichteten Regierung. Im 16. Jhd. wurde Enns protestantisch und 1532 standen die Türken vor Enns. Der Stadtturm, das heutige Wahrzeichen der Stadt, wurde 1564–1568 unter Kaiser Ferdinand I. und seinem Sohn Maximilian II. auf Wunsch der Ennser Bürger als Glocken, Wach- und Uhrturm gebaut. 1569/70 wurde die alte Ennsburg, die langsam zerfiel, zum Schloss Ennsegg um- und ausgebaut. Auch die um 1483 errichtete landesfürstliche Burg wurde in diesem Jahr erweitert. Das Siegeln mit rotem Wachs war ab 1594 gestattet.

Die Ennser hatten unter dem Druck der Gegenreformation zu leiden und die Einquartierung des churbayrischen Kriegsvolkes und Steuerlasten forderten große Opfer von der Bürgerschaft. Dazu kam 1625 die Pest, die jeden 14. Einwohner dahinraffte. Als dann noch 1626 die Bauern die Stadt für 30 Tage belagerten, wurden 2/3 der Häuser stark beschädigt.

Während der Erbfolgekriege unter Maria Theresia (1741) war Enns 16 Wochen lang durch churbayrische und französische Truppen besetzt. In den Jahren 1805 und 1809 waren französische Truppen in Enns einquartiert. Nach der Schlacht von Ebelsberg gab es zwischen 4. und 6. Mai 1809 heftige Kämpfe an der Ennsbrücke. Napoleon war für drei Tage im Schloss Ennsegg einquartiert. Nach diesen kriegerischen Zeiten folgte wieder eine Zeit des Aufschwungs.

Aus Angst, die Fuhrwerke könnten nicht mehr durchkommen, wurden 1845 bis 1849 die Stadttore abgebrochen. Die Ringmauern fielen und auch die Brunnen am Hauptplatz wurden um 1900 abgetragen.

Enns war von 1945 bis 1955 von den amerikanischen Truppen besetzt. Die Enns bildetete somit 10 Jahre die Demarkationslinie zwischen dem von den Russen und dem von den Amerikanern besetzten Teil Österreichs.

Basierend auf dem Artikel Enns (Stadt) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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