Geschichte
Enschede entstand erst im 14. Jahrhundert in den spätmittelalterlichen Zeiten des Heiligen Römischen Reichs als niederdeutsche Siedlung an der Handelsstraße zwischen Deventer und den östlichen Nachbarorten. Der Name Enschede bedeutet wahrscheinlich zu gut deutsch: „An der Scheidung“, gemeint ist damit die nachfolgend bereits angezeigte Trennung zwischen den Regionen.
Mit der Loslösung der niederländischen Provinzen vom Reich im 16. Jahrhundert entstand in der Nähe dieser Siedlung eine neue Grenze, die sich mitten durch das niedersächsische Sprachgebiet zog und später als niederländisch-deutsche Grenze bezeichnet wurde. Aus der Siedlung wurde ein Dorf und später eine Stadt. Heute gehören zur Stadt Enschede auch einige Dörfer der Umgebung, darunter Glanerbrug und Boekelo, dessen große Salzfabrik vor einigen Jahren ins nahe Hengelo umgesiedelt ist.
1862 wurde Enschede durch einen Großbrand nahezu völlig zerstört. Als sich kurz darauf der Engländer Thomas Ainsworth, Erfinder eines neuen Verfahrens für die Weberei, hier ansiedelte, entwickelte sich die Stadt zu einem Zentrum der Textilindustrie. Die Region verfügte über traditionsgemäß erfahrene Fachkräfte in der Hausweberei, die für geringe Entlohnung arbeiteten. Die Rohstoffe für die Textilindustrie, unter anderem Baumwolle, wurden aus der damaligen Kolonie Niederländisch Indien, dem heutigen Indonesien, eingeführt. Während der Blütezeit zählte Enschede 75 Textilfabriken. Mit der Unabhängigkeit Indonesiens 1947 und wegen der ab etwa 1965 immer größer werdenden Billigkonkurrenz aus Südostasien verschwand die Textilindustrie schließlich aus der Region. In der alten Janninksfabrik an der Haaksbergerstraat wurde ein Textilmuseum eingerichtet, wo die alten Zeiten nachvollzogen werden können.
In den 1990er Jahren gab es Überlegungen zum Zusammenschluss von Enschede mit Hengelo und Borne zu einer 'Twentestad'. Ende 2001 schlossen die Gemeinderäte dieser drei Kommunen sowie von Almelo einen Kooperationsverbund unter dem Namen Netwerkstad Twente. Die Netwerkstad arbeitet wiederum mit Münster und Osnabrück im Städtedreieck MONT (Münster, Osnabrück, Netwerkstad Twente) zusammen.
Am 13. Mai 2000 zerstörte die Explosion der Feuerwerkskörperfabrik S.E. Fireworks ein Großteil des Wohnviertels Mekkelholt; 23 Menschen verloren bei der Katastrophe ihr Leben, darunter vier Feuerwehrleute.
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