Geschichte
Die Region Tylliria, in der Erenköy lag, war ein Gebiet, in dem es intensive Streitigkeiten und Kämpfe zwischen griechischsprachigen und türkischsprachigen Ortschaften gegeben hat. So kam es in den Jahren 1963 und 1964 zu Kampfhandlungen zwischen diesen Gemeinden. Am 4. April 1964 kämpften bewaffnete Gruppen aus den Gemeinden der beiden Sprachgemeinschaften um einen strategischen Platz, von dem aus man die einzige Straße, die durch dieses Gebiet führte, im Blick hatte. Außerdem kam es zu einigen mehr oder weniger sporadischen Angriffen zwischen den Ortschaften in diesem Gebiet. Die UNO-Truppen (UNFICYP: United Nations Force In Cyprus) erreichten am 8. April 1964 einen Waffenstillstand. An einigen kritischen Punkten in diesem Gebiet wurden UNO-Truppen kurzzeitig stationiert.
Die Regierung der Republik Zypern sah Erenköy als einen bedrohlichen Ort an, weil dort etwa 500 türkische Zyprioten, die als Freiwillige in der Türkei zu Soldaten ausgebildet worden waren, an Land gingen. So wurde das Gebiet um Erenköy von griechisch-zypriotischen und griechischen Armeeeinheiten, die vom General George Grivas angeführt wurden, umzingelt und von der Außenwelt abgeriegelt. Die türkische Widerstandsorganisation und eine Anzahl der oben erwähnten Freiwilligen wurden zusammen mit der Zivilbevölkerung gezwungen, die Gemeinde Erenköy zu verlassen und am Meer Schutz zu suchen. Viele Häuser der Ortschaft wurden anschließend zerstört.
Die türkischen Verteidiger konnten ihre Stellung bis zum 8. August halten, als die Türkei entschied in den Konflikt für ihre Bevölkerungsgruppe einzugreifen, eine Aktion die sie von der Garantieerklärung von 1960 gedeckt sah. Die türkische Luftwaffe bombardierte Ziele um Erenköy und setzte Napalm gegen griechisch-zyprische Truppen ein.[http://www.hri.org/news/cyprus/cmnews/2001/01-08-09.cmnews.html#07] Diesem Angriff vielen auch Zivilisten zum Opfer.[http://www.time.com/time/magazine/article/0,9171,876025-2,00.html] Der UNO-Sicherheitsrat ordnete schließlich einen Waffenstillstand an. Dieser trat am 9. August 1964 in Kraft und wurde von den UNFICYP-Truppen überwacht.
Die UNO erklärte das Gebiet um Erenköy wegen der vielen zerstörten Häuser zum Unglücksgebiet. Sie unterstützten die Zivilisten mit den wichtigsten Gütern (hauptsächlich Nahrungsmittel und Medikamente). Der Ort war vom August 1964 bis zum November 1967 objekt einer strengen von der zyprischen Regierung verhängten Blockade. Die restriktionen für die Einführung "nicht strategischer Güter" wurden jedoch schon im Juni 1965 aufgehoben. [http://www.cyprus-conflict.net/Patrick,%20chp%204.htm]
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