Erfurt-Altstadt
Die Altstadt ist ein Stadtteil der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt. Begrenzt wird sie vom Verlauf der ehemaligen Festungsanlagen aus dem 14. Jahrhundert. Die Erfurter Altstadt hat eine Fläche von 2,45 km² und 16.166 Einwohner (31. Dez. 2006). Sie gehört damit zu den größten Altstädten Deutschlands mit im Wesentlichen intakter altstädtischer Bausubstanz.
Sie wird von der Gera durchflossen und grenzt an die Erfurter Vorstädte, namentlich die Brühlervorstadt im Westen, die Löbervorstadt im Süden, die Krämpfervorstadt im Osten sowie die Johannesvorstadt und die Andreasvorstadt im Norden. Bis 1873 war Erfurt eine Festung, weshalb außerhalb der Stadtmauern Bauverbot herrschte. So konzentrierten sich in diesem Jahr die etwa 45.000 Einwohner Erfurts auf die Altstadt. Nach Aufhebung des Festungsstatus durfte auch außerhalb der Stadtmauern gebaut werden, womit sich die Vorstädte zu entwickeln begannen.
Bereits im Jahr 1500 lebten auf dem Gebiet der heutigen Altstadt etwa 20.000 Menschen. Die heutige Bebauung stammt im Wesentlichen aus drei Phasen: einer Gotik-Renaissance-Frühphase bis zum 17. Jahrhundert; der Gründerzeit um 1900 und der Phase ab 1990. Während der Gründerzeit wurden die kleinen Gebäude entlang der Hauptstraßen durch größere, repräsentative Bauten ersetzt. Nach 1990 wurden vor allem Baulücken in Hinterstraßen wieder bebaut. Nach der Bevölkerungsstatistik ist die Altstadt eines der attraktivsten Stadtteile Erfurts. Die Fertilitätsrate liegt mit 1,43 Kindern pro Frau nicht nur über dem Erfurter, sondern auch über dem Bundesdurchschnitt.
In der Altstadt befinden sich etwa 20 meist spätgotische Kirchen sowie unzählige Renaissance-Bürgerhäuser, die auf eine damalige Blütezeit der Stadt hinweisen.
Bedeutende Bauwerke in der Altstadt sind:
• der Erfurter Dom und die Severikirche auf dem Domberg
• die Zitadelle Petersberg, eine der größten erhaltenen Barockfestungen Europas
• die Krämerbrücke als einzige vollständig mit Häusern bebaute Brücke nördlich der Alpen
• die Kurmainzische Statthalterei, zwischen 1699 und 1802 Sitz der Kurmainzischen Statthalter
Wichtige Straßen und Plätze in der Altstadt sind:
• die Schlösserstraße (zentrale Fußgängerzone)
• der Anger
• der Fischmarkt mit Rathaus
• der Domplatz als größter vollständig umbauter Marktplatz Deutschlands
• der Juri-Gagarin-Ring
Basierend auf dem Artikel Erfurt-Altstadt der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen