Geschichte
Bereits während der Bronzezeit und der Herrschaft der Römer war das Tal von Erlinsbach besiedelt. Im Jahr 1173 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung von Arnlesbach. Kaiser Friedrich Barbarossa, der sich damals in Basel aufhielt, bestätigte dem Stift Beromünster seine Besitzungen. Die hohe Gerichtsbarkeit wurde durch die Herren von Kienberg ausgeübt, ein den Habsburgern unterstelltes Adelsgeschlecht. 1351 traten die Kienberger ihre Rechte und Güter an das Kloster Königsfelden in Windisch ab. Bis zum Ende des 14. Jahrhunderts bestand auf dem heutigen Gemeindegebiet die Siedlung Edliswil, die allerdings nicht mehr lokalisiert werden kann.
Die hohe Gerichtsbarkeit kam 1417 zu Aarau und 1454 an die Johanniterkommende Biberstein. Um 1500 entstand der Weiler Hard. Die Stadt Bern zwang die Johanniter im Jahr 1535 zum Verkauf ihrer Besitzungen. Solothurn hatte in der Zwischenzeit die westliche Seite des Tals erworben. Nachdem Bern 1528 zur Reformation übergetreten war, wurde der Erzbach eine konfessionelle Grenze, da Solothurn katholisch blieb. Erlinsbach AG besass damals keine eigene Kirche. Da Bern das Recht besass, in der Kirche Erlinsbach SO den Pfarrer einzusetzen, versuchte es nach 1528 dort einen reformierten Pfarrer einzusetzen, was zu langwierigen Streitereien im Dorf führte, die erst durch den Bau der reformierten Kirche 1565 entschärft wurden. Der «Wynigervertrag» regelte 1665 die endgültige politische Teilung zwischen Bern und Solothurn. Oft spuckten sich Katholiken und Reformierte gegenseitig an; daraus entstand der Übername «Speuz» (Spucke) für Erlinsbach, der heute noch im Alltag und besonders während der Fasnacht verwendet wird.
Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein, entmachteten die «Gnädigen Herren» von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Erlinsbach gehört seither zum Kanton Aargau. 1910 wurde das Lungensanatorium auf der Barmelweid eröffnet, die heutige kantonale Rehabilitationsklinik. Ab den 1980er Jahren begannen die Erlinsbacher beider Kantone, ihre jahrhundertelangen Gegensätze abzubauen und enger miteinander zu kooperieren. So wurde zum Beispiel eine gemeinsame Kreisschule eröffnet, wo Oberstufenschulkinder aus beiden Gemeinden unterrichtet werden. Auch die Feuerwehr wird gemeinsam geführt.
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