Geschichte
Das Gebiet gehörte ursprünglich zur Gemarkung Rüttenscheid, das 1905 zur Stadt Essen eingemeindet wurde. 1948 wurde die Margarethenhöhe ein eigenständiger Stadtteil. Die ersten Häuser auf der Höhe wurden 1910 fertiggestellt, deshalb waren die Bewohner von Beginn an Bürger von Essen. Die Margarethenhöhe wurde 1906 von Margarethe Krupp anlässlich der Hochzeit ihrer Tochter Bertha gestiftet und ab 1906 bis 1938 von dem Architekten Georg Metzendorf (1874–1934), einem Mitglied des Deutschen Werkbundes, erbaut. Während der Zeit ihrer Errichtung war sie, wie sonst nur die Gartenstadt Dresden-Hellerau, durch einen Regierungserlass von allen Bauvorschriften befreit.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die schwer beschädigte Siedlung in ihrer historischen Form wiederhergestellt. Von 1962 bis 1966 und von 1971 bis 1980 wurde auf dem noch unbebauten Land südlich der ersten Siedlung die Margarethenhöhe II errichtet, architektonisch teils minderwertig, und speziell im letzten Bauabschnitt, in dem Hochhäuser gebaut wurden, sozial problematisch. Laut Stiftung setzen diese Häuser „einen deutlichen gestalterischen Kontrast zur alten Margarethenhöhe“. Um die sozialen, technischen und ästhetischen Probleme der Margarethenhöhe II zu beheben, wurde bereits 1987 ein Sanierungsprogramm begonnen, um „die öffentliche Wertschätzung auch der jüngeren Siedlungseinheit der Margarethenhöhe deutlich zu erhöhen“.
Die Margarethenhöhe I hingegen wurde im selben Jahr unter Denkmalschutz gestellt, eine vom Essener Ruhrlandmuseum eingerichtete Musterwohnung vergegenwärtigt dem Besucher die ursprüngliche Gestaltung der Wohneinheiten und soll ihm „die wohnkulturelle Bedeutung des Denkmals Margarethenhöhe mit ihren variablen Typengrundrissen auch aus der Innenperspektive sichtbar werden“ lassen.
Zeitweise existierte auf der Margarethenhöhe auch eine kleine Künstlerkolonie, ihr bedeutendster Gast war der Fotograf Albert Renger-Patzsch. Diese Kolonie wurde in den 1930er Jahren aufgelöst, nur die Keramikwerkstatt Margarethenhöhe existiert noch. Sie ist nach 1933 umgezogen in die Zeche Zollverein. Der damalige Gelsenkirchener Bergwerksverein A.G. stellte zu diesem Zweck auf einem Zechengelände diverse Räumlichkeiten zur Verfügung.
Chronist der Gartenstadt Margarethenhöhe war der Heimatforscher Hugo Rieth (1922–2006). Seine zahlreichen Veröffentlichungen in Zeitungen und Jahrbüchern belegen die fundierten historischen Sachkenntnisse, über die Hugo Rieth verfügte. Viele Ehrungen wurden Hugo Rieth zu seinen Lebzeiten zuteil. So unter anderem der Rheinlandtaler und das Bundesverdienstkreuz. Hugo Rieth verfügte über eine umfangreiche Bibliothek mit vielen Dokumenten, Aufzeichnungen und weiteren historisch bedeutungsvollen Belegen, sowie eine umfangreiche Fotosammlung, welche nach seinem Tode in Teilen dem Stadtarchiv Essen, der Bürgerschaft Margarethenhöhe und dem Essener Luftfahrtarchiv übereignet worden sind.
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