Geschichte
Um 900 n. Chr. wurde der byzantinische Flottenstützpunkt Naupaktos (Lepanto) am Golf von Korinth Hauptstadt des Themas (Verwaltungsbezirk) Nikopolis. Die neue Hauptstadt wurde durch die Anlage von Festungen im Vorfeld gesichert. Eine dieser Festungen war Aitoliko, günstig zur Verteidigung auf der Insel in den Lagunen gelegen. Seit dem 12. Jahrhundert führt die sich inzwischen zur Stadt entwickelte Inselfestung den Namen Anatolikon. Eine erste schriftliche Erwähnung aus dieser Zeit stammt von Benjamin ben Jona 1172/73 (Reisen des Benjamin aus Tudela): „Von dort ist es eine halbe Tagesreise bis Anatolikon, das an einem Nebenarm des Meeres liegt.“ 1406 vertreibt der Herr von Kefalonia (der größten der Ionischen Inseln), Carlo I. Tocco, die Albaner aus Anatolikon. Allerdings zwingen die Venezianer die Tocchi, ihre Einnahmen aus den Salzgärten und Fischgewässern von Anatolikon mit ihnen zu teilen. Etwa 1430 wurde Anatolikon türkisch.
Während des griechischen Unabhängigkeitskrieges vom osmanischen Reich Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Etoliko ein wichtiger Ort des Widerstands. Das für Angreifer nur schwer zugängliche Etoliko erlebte drei türkische Belagerungen. 1823 konnten in einer ersten Belagerung, zusammen mit Mesolongi (wo Lord Byron im April 1824 starb), die nur etwa 500 griechischen Verteidiger 15.000 Türken erfolgreich widerstehen. Ebenfalls wurde eine zweite Belagerung abgewehrt. Erst in einer dritten Belagerung konnte Etoliko, etwa gleichzeitig mit Mesolongi (11. April 1826), von den Türken wieder eingenommen werden. 1829 erkannte im Vertrag von Adrianopel die Hohe Pforte die Autonomie Griechenlands an und Etoliko wurde frei.
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