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Schweiz

Hauptstadt
Bern
 
Fläche
41.285 km²
 
Bevölkerung
7.264.000
 
pro km²
176 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
03.05.2024
17:52
 
 
+
»
 

Geschichte

Die Gegend um Etzgen war bereits während der Jungsteinzeit besiedelt, wie der Fund einer 5000 Jahre alten Steinaxt beweist. Während des 4. Jahrhunderts bildete der Rhein die Nordgrenze des Römischen Reichs. Laut einer Steintafel, die 1892 beim Eisenbahnbau ausgegraben wurde, baute die Legio VIII Augusta im Jahr 371 drei Wachttürme, von denen allerdings keine Spuren erhalten geblieben sind. Um 400 zogen sich die Römer endgültig über die Alpen zurück. Bald darauf besiedelten die Alamannen besiedelten die Region.

Die erste urkundliche Erwähnung von Eczken erfolgte relativ spät im Jahr 1484. Grösster Grundbesitzer war der adlige Damenstift in Säckingen. Die Landesherrschaft über das Gebiet lag bis 1386 beim Haus Habsburg-Laufenburg und ging dann an die ältere Linie der Habsburger über. Diese verpfändeten nach dem Waldshuterkrieg von 1468 das gesamte Fricktal an Burgund. Als die Burgunder von den Eidgenossen während der Burgunderkriege vernichtend geschlagen worden waren, kam Etzgen 1477 wieder unter österreichische Herrschaft. Nach der Reichsreform des österreichischen Kaisers Maximilian I. im Jahr 1491 gehörte Etzgen zu Vorderösterreich und war Teil der Kameralherrschaft Laufenburg. Während des Schwabenkriegs von 1499 zogen Bauern aus dem Mettauertal plündernd durch die Dörfer im benachbarten Berner Aargau.

Während des 17. Jahrhunderts gab es kaum längere Friedenszeiten. Der Rappenkrieg, ein Bauernaufstand, dauerte von 1612 bis 1614. Der Dreissigjährige Krieg, der zwischen 1633 und 1638 auch das Fricktal erfasste, warf das Dorf in seiner wirtschaftlichen Entwicklung zurück. Auch während des Pfälzer Erbfolgekriegs (1688-1697) zogen fremde Truppen durch die Region.

1797 wurde das Fricktal nach dem Frieden von Campo Formio ein französisches Protektorat. Während des Zweiten Koalitionskriegs verlief hier die Frontlinie zwischen den Armeen Frankreichs und Österreichs. Am 20. Februar 1802 wurde der Kanton Fricktal gegründet, der sich im August der Helvetischen Republik anschloss; damit war Etzgen schweizerisch geworden. Das Dorf gehörte zusammen mit Oberhofen und Wil zur Gemeinde Mettau im Distrikt Laufenburg. Seit dem 19. März 1803 gehört Etzgen zum Kanton Aargau. 1833 erfolgte die Loslösung von Mettau und die Bildung einer eigenständigen Gemeinde.

Nach der Entsumpfung des Talbodens um 1860 breitete sich die Siedlung bis an den Rhein aus. Am 21. August 1869 wütete ein grosser Dorfbrand, der 121 Personen (fast die Hälfte aller Einwohner) obdachlos machte. Nach der Eröffnung der Eisenbahnlinie Stein - Koblenz am 1. August 1892 siedelten sich kleinere Industriebetriebe an. Dennoch blieb Etzgen bis weit ins 20. Jahrhundert hinein überwiegend landwirtschaftlich geprägt und wandelte sich ab etwa 1950 zu einer Wohngemeinde. Der Personenverkehr auf der Eisenbahnlinie zwischen Laufenburg und Koblenz wurde am 28. Mai 1994 eingestellt.

Am 20. März 2008 beschloss die Gemeindeversammlung die Fusion von Etzgen mit Hottwil, Mettau, Oberhofen und Wil zur Gemeinde Mettauertal. Ausstehend ist die Urnenabstimmung am 1. Juni 2008. Der Zusammenschluss soll am 1. Januar 2010 erfolgen.

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