Geschichte
Im Jahre 1913 wurde die Stadt zu Ehren des in der Nähe von Damaskus umgekommenen ersten türkischen Militärpiloten Fethi Bey von Megri in Fethiye umbenannt.
Fethiye unterscheidet sich von anderen türkischen Küstenstädten wohltuend dadurch, dass es hier keine Hochhäuser gibt und die Stadt immer noch kleinstädtisch-ländliche Züge trägt. Fethiye ist für die Bauern der fruchtbaren Umgebung das wichtigste Einkaufs- und Versorgungszentrum.
Von hier aus bestehen rund um die Uhr Busverbindungen zu allen wichtigen Städten des Landes (u. a. Istanbul, Ankara, Izmir und Antalya). Der internationale Flughafen Dalaman ist in ca. 45 Minuten zu erreichen.
Es gibt einige Gewerbegebiete mit hunderten kleiner Werkstätten, aber kaum Industrie.
Der Tourismus bildet den Hauptwirtschaftszweig. Die meisten Hotelanlagen sowie der mit 5 km längste Strand (teils Sand, teils Kies) befinden sich in Çalış, einem Vorort von Fethiye.
Der berühmte, in einer Bucht gelegene weiße Sandstrand Ölüdeniz mit dem türkisblauen Meer ist 14 km vom Stadtzentrum entfernt. Am östlichen Ende dieser von Bergen umgebenen Bucht erhebt sich der Baba Dağı ("Vaterberg") mit seinen 1969 m direkt aus dem Meer. Fethiye selbst bietet Bademöglichkeiten nur am Strand von Çalış. Die Saison erstreckt sich über zehn Monate.
Der alttürkische und teilweise noch antike Stadtkern, der trotz zahlreicher, zum Teil schwerer Erdbeben noch erstaunlich gut erhalten war, wurde bei dem Erdbeben 1957 größtenteils zerstört. In der Mitte des 19. Jahrhunderts (vor dem verheerenden Erdbeben von 1856) wurde von dem französischen Gelehrten Charles Texier das hellenistische Theater in gutem Zustand vorgefunden und beschrieben. Oberhalb der Moschee "Eski Cami" ist die Altstadt mit ihren engen, gewundenen Gassen und Treppen sowie den typischen Eckhäusern jedoch noch weitgehend erhalten. In Fethiye gibt es außer einem kleinen Museum noch ein großes traditionelles Hamam, welches das schreckliche Erdbeben überstanden hat.
Sehenswert sind hier die lykischen Felsengräber direkt oberhalb des Ortes in einer steilen Felswand mit dem bekannten Tempelgrab des Amyntas.
An der Ruine der im 15. Jahrhundert von Rittern des Rhodischen Johanniterordens mit Unterstützung der Genueser erbauten Johanniterburg ist teilweise gut zu erkennen, dass Reste einer weit älteren Bebauung mit einbezogen wurden.
Wieder sehenswert sind nach der Ausgrabung die Ruinen des hellenistischen Theaters, das bis zu dem verheerenden Beben 1856 noch recht gut erhalten war. Steinblöcke des Theaters sind bei der Zerstörung durch das Erdbeben bis in den ca. 70 m entfernten Hafen gerollt und in dem flachen Becken zu sehen. Das verschüttete Theater wurde in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre von Archäologen der Universität Istanbul freigelegt.
Die spitz-keilförmige Fethiye-Ebene erstreckt sich in nordöstlicher Richtung bis zu dem etwa 25 km entfernten Ort Kemer am EÅŸen-Çayı (antiker Name: Xantos), nicht zu verwechseln mit Kemer bei Antalya. Im Norden befindet sich das bis 2418 m hohe Boncuk-Massiv. Im Osten von Fethiye und unmittelbar hinter der Stadt erhebt sich der Antitaurus mit dem Fethiye am nächsten liegenden "2000er" Berg Mendos. Die Gipfel dieses ca. 150 km breiten und 250 km langen Gebirges übersteigen fast alle 2000 m. Die höchste Erhebung in der Nähe von Fethiye, der Uyluk Tepe, etwa 45 km östlich der Stadt, beträgt 3024 m. Bis in den Sommer (Juni) kann man die schneebedeckten Gipfel vom Çalış-Strand aus sehen.
Neben dem kleinen Wirtschaftshafen befinden sich eine von Weltenbummlern gern zum Überwintern genutzte Marina sowie mehrere Tauchbasen.
Von der Seepromenade aus, die in ihrem Verlauf weitgehend der antiken Anlage entspricht, können Tages- und Wochen-Schiffstouren unternommen werden.
Verstreut über die Kernstadt befinden sich noch einige lykische und römisch-lykische Sarkophage in situ. (Einer steht in einem Wohngebiet sogar mitten auf einer Straße. Andere sind in die Mauern der Häuser einbezogen oder dienen - auf die Seite gekippt - als Hühnerställe).
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