Florencia
Florencia ist die Hauptstadt der kolumbianischen Provinz Caquetá. Mit knapp 145.000 Einwohnern ist Florencia die zweitgrößte kolumbianische Stadt östlich der Anden, nach Villavicencio, der Hauptstadt der Provinz Meta.
Das Stadtgebiet liegt am Ostrand der Kordilleren und grenzt an das Amazonasbecken. Florencia wird deshalb in Kolumbien auch häufig das Tor zum Amazonas genannt.
Durch das Stadtgebiet verläuft der Rio Hacha, der für die häufig wiederkehrenden, schweren Überschwemmungen verantwortlich ist. Auch ansonsten hat die Stadt schwere infrastrukturelle und wirtschaftliche Probleme. So ist das Abwasserleitungsnetz dringend sanierungsbedürftig, die Armutsrate ist deutlich höher als im kolumbianischen Durchschnitt. Dementsprechend leidet Florencia unter einer hohen Kriminalitätsrate. Die gesamte Provinz Caquetá ist zudem eines der Hauptaktionsgebiete der linksgerichteten Guerilla FARC. Auch das Stadtzentrum von Florencia ist häufig Ziel terroristischer Anschläge: Ende 2005 wurde das örtliche Krankenhaus beschädigt; ein Mensch kam ums Leben.
Florencia, gegründet 1908 und älteste Stadt in der Provinz Caquetá, besitzt wenig historische Bausubstanz. In der ehemaligen Kautschukbörse ist heute das regionale Kulturzentrum untergebracht.
Die Industrialisierung steckt in den Kinderschuhen. Die Firma Nestlé unterhält in Florencia eine Pasteurisierungsanlage für Milch; nahezu der einzige moderne Betrieb in der Stadt. Zahlreiche Staatsbetriebe sorgen für die größte Anzahl qualifizierter Arbeitsplätze, private Investitionen fehlen beinahe vollständig.
Florencia besitzt einen Regionalflughafen und ist mit dem Straßennetz Kolumbiens durch eine asphaltierte Straße über den Kamm der Ostkordillere nach Neiva, der Hauptstadt der Provinz Huila, verbunden.
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