Geschichte
Im 8. und 9. Jahrhundert wurden in Forchheim ein fränkischer Königshof und eine Pfalz
errichtet. Im Jahr 805 wurde die Stadt im Diedenhofener Kapitular von Karl dem Großen unter dem Namen „Foracheim“ erstmalig urkundlich erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt war Forchheim Teil des ostfränkischen Netzes von Kontrollstationen für den Handel mit den Slawen.
In den folgenden Jahrhunderten fanden in Forchheim zahlreiche Reichstage und Fürstenversammlungen statt, wovon der erste Aufenthalt eines ostfränkischen Königs für 849 belegt ist.
Auf dem Höhepunkt seiner Bedeutung war die Pfalz im Jahre 900 als hier der erst sechsjährige Ludwig „das Kind“ zum König gewählt und gekrönt wurde. Nach dem Aussterben des letzten Karolingers wurde am 10. November 911 Konrad I. in Forchheim zum ersten „deutschen“ König gewählt und gekrönt. Er sollte 918 auch in Forchheim sterben.
Am 1. November 1007 schenkte Kaiser Heinrich II. das Königsgut Forchheim dem Bistum Bamberg. Bereits 1039 jedoch stellte Kaiser Heinrich III. die Stadt wieder unter Reichsverwaltung, bevor Forchheim am 13. Juli 1063 endgültig bis zur Säkularisierung 1802/1803 mit dem Bistum Bamberg verbunden wurde. In der Zeit Heinrichs IV. wurde am 15. März 1077 Herzog Rudolf von Rheinfelden in Forchheim als Gegenkönig gewählt (vgl. Canossagang), woraus der Stadt auf politischer Ebene vermutlich ein unheilvoller Ruf entstanden ist.
In der Zeit zwischen 1200 und 1220 wurde Forchheim zur Stadt erhoben und erhielt sein jetziges Wappen.
Aufgrund seiner Festungseigenschaft überstand Forchheim auch den Dreißigjährigen Krieg, ohne ein einziges Mal eingenommen worden zu sein. Der Bamberger Fürstbischof floh vor den Schweden mehrere Male samt Domschatz in das sichere Forchheim, welches von 1632–1634 mehrmals von den Schweden belagert wurde.
Am 6. September 1802 wurde die Stadt von bayerischen Truppen besetzt, dem Kurfürstentum Bayern angeschlossen und in der Folge der Sitz eines Landgerichts, aus dem der spätere Landkreis Forchheim entstand. 1889 wurde Forchheim kreisfreie Stadt, 1972 verlor die Stadt im Rahmen der bayerischen Gebietsreform ihre Kreisfreiheit und wurde in den Landkreis Forchheim eingegliedert.
Forchheim feierte im Jahr 2005 das 1200-jährige Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung. Dazu gab die Deutsche Post eine Sonderbriefmarke zu 45 Cent aus. 2004 war die Stadt Schauplatz der bayerischen Landesausstellung Edel und Frei. Franken im Mittelalter. Die Ausstellung hatte rund 200.000 Besucher.
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