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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
30.11.2024
10:16
 
 
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Geschichte

Die Geschichte der Gemeinde Forstinning beginnt in Sempt. Dort war der Verkehrsknotenpunkt dieser Gegend mit der Grafenburg als Handelsplatz, mit einem vom König verliehenen Markt (fiscale forum 11. Jh.) und dem Reichshof (934 curtis fiscalis). Die einstmalige große Bedeutung dieser Einöde rührt nicht erst aus bajuwarischer Zeit her. Diese Auffassung bestätigen zahlreiche Bodenfunde aus der näheren Umgebung. Das in der prähistorischen Staatsammlung verwahrte keltische Bronze-Widderfigürchen aus Sempt steht vielleicht in Beziehung zu der keltischen Viereckschanze bei Aitersteinering, deren Wälle durch die Bodenbearbeitung allerdings schon weitgehend verflacht sind. Nach den neuesten Erkenntnissen dienten solche Schanzen als Kultplätze. Spuren aus vorgeschichtlicher Zeit sind auch sonst recht zahlreich. Im nahen Staatsforst treten hallstattzeitliche Grabhügel in größeren Gruppen auf. Der Rest einer römischen Villa wurde vor einigen Jahrzehnten in der Einöde Berg bei Forstinning gefunden, und in Forstinning holte ein Bagger 1958 ein bronzezeitliches Vollgriffschwert heraus, dessen Alter auf rd. 3.200 Jahre geschätzt wird. Heute steht in Sempt nur noch eine Mühle; von der einstigen Burg und von der 1803 abgebrochenen Kirche deckt das Flüsschen Sempt bei Überschwemmungen zuweilen Mauerreste auf, legt auch manchmal den ehemaligen Burggraben frei, dessen lose geschichtetes Erdreich den stürmischen Fluten nicht den gleichen Widerstand entgegensetzt, wie der gewachsene Boden. Sempt war ja eine vom Fluss umspülte Wasserburg.

Wenngleich eigentlich Ebersberg das Erbe von Sempt übernahm, muss doch Forstinning zu dem Marktflecken Sempt in enger Verbindung gestanden haben. Die dortige, Johannes dem Täufer geweihte Kirche könnte die Taufkirche der Urpfarrei Forstinning gewesen sein. Der Fund eines bajuwarischen Reihengräberfriedhofs besagt das gleiche, was die Form des Ortsnamens erwarten lässt: Forstinning ist eine Gründung aus der Landnahmezeit. Der erste Siedler war ein "Undeo" aus einer in dieser Gegend häufig auftretenden Sippe. Aus ihr dürfte der um 1050 mit einem "Engildeo" bezeugte Ortsadel hervorgegangen sein. Die älteste Form des Ortsnamens um 804 (1200-Jahr-Feier im Festjahr 2004) lautet demgemäß "Undeoingas". Nach vielerlei Wandlungen über Undeingin, Undingen und Inding taucht erst im 17. Jh. gemäß der Lage am Forst die Bezeichnung Forstinning auf, zuweilen auch Pfarrinding.

Am 14. Juli 1894 wurde Forstinning von einem Tornado heimgesucht, der schwere Verwüstungen nach sich zog.

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