Geschichte
Das Obere Lavanttal lag ab dem 11. Jahrhundert im Herrschaftsbereich der Hochstifts Bamberg, das heutige Gemeindegebiet gehörte teilweise zum Stadtgericht Wolfsberg, teilweise zum Landgericht Hartneidstein. Die Kirche in St. Gertraud wurde 1289 erstmals urkundlich erwähnt.
Ab dem Spätmittelalter war der Bergbau und die Eisenverarbeitung prägend; in Frantschach bestand ein Hammerwerk, in St. Getraud ein Hammer und ein Hochofen und in Wölch wurde Erz abgebaut. 1759 kamen die Betriebe vom Hochstift Bamberg zunächst an den österreichischen Staat, 1825 wurden sie von der Wolfsberger Eisenwerksgesellschaft und 1846 schließlich vom schlesischen Unternehmer Hugo Henckel von Donnersmarck aufgekauft. Er ließ 1847/48 in St. Gertraud einen modernen Hochofen errichten, wandelte aber auch angesichts der sich abzeichnenden Krise des Montanwesens 1882 das Frantschacher Werk in eine Zellulosefabrik um. Daraus entstand die heutige Mondi Packaging Frantschach GmbH.
Bei der Bildung von Ortsgemeinden im Jahr 1850 konstituierten sich zunächst die drei Gemeinden Gösel, Kamp und Wölch, die sich zwischen 1954 und 1963 erstmals zur Gemeinde Frantschach-St. Gertraud zusammenschlossen. Bei der Gemeindereform 1973 wurde die Gemeinde aber schon in die Großgemeinde Wolfsberg eingemeindet. Nach einer Volksbefragung 1991 wurde sie zum 1. Jänner 1997 wieder selbständig, und damit ist Frantschach-St. Gertraud Kärntens jüngste Gemeinde. Wolfsberg wollte die Abspaltung Frantschachs bis zuletzt verhindern, weil in Frantschach mit der Papier- und Zellstofffabrik ein großer Steuerzahler beheimatet ist.
Aufgrund ihrer wirtschaftlichen Bedeutung wurde der Gemeinde im Jahr 2001 das Recht zur Führung der Bezeichnung „Marktgemeinde“ verliehen.
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