Geschichte
Zahlreiche Funde belegen eine Besiedlung während der späten Bronzezeit. Während der Römerzeit war Frick eine bedeutende Siedlung an der Römerstrasse zwischen Vindonissa und Augusta Raurica. Der Ortsname stammt vom lateinischen ferraricia, was «Eisenerzgebiet» bedeutet. Seit dem 1. Jahrhundert wurde in dieser Gegend Eisenerz abgebaut, seit dem 2. Jahrhundert befand sich hier auch ein römischer Gutshof. Um 370 wurde über einem bereits bestehenden Kastell aus dem frühen 4. Jahrhundert eine neue Befestigungsanlage gebaut.
Als sich die Römer zu Beginn des 5. Jahrhunderts zurückzogen, vermischten sich die alemannischen Einwanderer mit der romanisierten keltischen Bevölkerung. Der Frickgau wurde später Teil des Frankenreiches und gehörte ab 843 zum Königreich Burgund. Während des Mittelalters war Frick das Herrschaftszentrum der Grafen von Homberg-Thierstein, nach deren Aussterben folgten im Jahr 1232 die Habsburger.
Die Habsburger verpfändeten nach dem Waldshuterkrieg von 1468 das gesamte Fricktal an Burgund. Als die Burgunder von den Eidgenossen während der Burgunderkriege vernichtend geschlagen worden waren, kam Frick 1477 wieder unter österreichische Herrschaft. Nach der Reichsreform des österreichischen Kaisers Maximilian I. im Jahr 1491 war Frick der Hauptort der Landschaft Fricktal innerhalb der vorderösterreichischen Kameralherrschaft Rheinfelden. Während des Schwabenkriegs von 1499 verwüsteten Berner und Freiburger Truppen die Dörfer zwischen der Staffelegg und Frick.
Während des 17. Jahrhunderts gab es kaum längere Friedenszeiten. Der Rappenkrieg, ein Bauernaufstand, dauerte von 1612 bis 1614. Im Dreissigjährigen Krieg, der zwischen 1633 und 1638 auch das Fricktal erfasste, wurden Dorf und Kirche zerstört. Durch die nachfolgenden Auseinandersetzungen zwischen Österreich und Frankreich wurde das Fricktal in wirtschaftlicher Hinsicht empfindlich geschwächt und in der Entwicklung zurückgeworfen. Auch während des Pfälzer Erbfolgekriegs (1688-1697) zogen fremde Truppen durch die Region. Die Eisenerzgewinnung verlor völlig an Bedeutung. Um die wirtschaftliche Entwicklung wieder anzukurbeln, verlieh Kaiser Leopold I. 1701 dem Flecken Frick das Marktrecht.
1797 wurde das Fricktal nach dem Frieden von Campo Formio ein französisches Protektorat. Während des Zweiten Koalitionskriegs verlief hier die Frontlinie zwischen den Armeen Frankreichs und Österreichs. Am 20. Februar 1802 wurde der Kanton Fricktal gegründet, der sich im August der Helvetischen Republik anschloss; damit war Frick schweizerisch geworden. Die Gemeinde war der Hauptort des Distrikts Frick. Im September des gleichen Jahres trafen sich die Gemeindevertreter des Fricktals in einem Gasthaus in Frick und erklärten den Statthalter Sebastian Fahrländer für abgesetzt.
Seit dem 19. März 1803 gehört die Gemeinde zum Kanton Aargau. 1804 wurden die Ortsteile Gipf und Oberfrick abgetrennt, die seitdem die eigenständige Gemeinde Gipf-Oberfrick bilden. Während des 19. Jahrhunderts war Frick eine arme Gemeinde. Über zehn Prozent der Bewohner verliessen das Dorf und wanderten zu einem grossen Teil nach Übersee aus. Erst als am 2. August 1875 die Bözberglinie eröffnet wurde, blühte die Wirtschaft wieder auf. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts siedelten sich die ersten Industrieunternehmen an; die Landwirtschaft wurde zuerst von der Industrie, später auch vom Dienstleistungssektor verdrängt. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs hat sich die Bevölkerungszahl verdreifacht.
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