Geschichte
Friedrichsdorf wurde 1786 in der 'Großen Heide' gegründet, einer unbesiedelten Heidefläche östlich der Bauernschaft Avenwedde an der Kreuzung zweier Landstraßen. Der Name weist auf den Landesherrn, den Osnabrücker Fürstbischof Friedrich August hin, der die Gründung mit Erlass vom 9. Februar 1786 genehmigte. Dieses Datum gilt als Gründungsdatum des Dorfes.
Bereits 1788 fand in Friedrichsdorf der erste Jahrmarkt statt. Der wirtschaftliche Aufschwung und der Zuzug von Siedlern gerieten jedoch schon bald ins Stocken. Statt der geplanten 100 Häuser umfasste das neu gegründete Dorf zehn Jahre nach seiner Gründung lediglich 61 bewohnte und sechs unbewohnte Häuser sowie 21 Bauplätze ohne Käufer. Zudem ließen sich im Zuge der politischen Wirren der napoleonischen Kriege Räubergruppen in Friedrichsdorf nieder, wobei ihnen grenznahe Lage zwischen mehreren Kleinstaaten zugute kam. Sie konnten ihre Beute einige Zeit lang relativ unbehelligt auf dem Friedrichsdorfer Markt verkaufen, bis sie nach mehreren spektakularen Überfällen um 1801 festgenommen wurden. Gleichwohl behielt das Dorf noch weit bis ins 19. Jahrhundert einen schlechten Ruf als Räuberhöhle und Schmugglernest.
Die Konstituierung des kurzlebigen napoleonischen Königreichs Westphalen im Jahre 1807 beendet die Zugehörigkeit Friedrichsdorfs zum Fürstbistum Osnabrück. Das Dorf wurde Teil der preußischen Provinz Westfalen. Auf regionaler Ebene gehörte es weiterhin zum - nunmehr preußischen - Amt Reckenberg (Kreis Wiedenbrück).
1910 zählte Friedrichsdorf 516 Einwohner. 1914 wurde der Ort Teil des neu geschaffenen Amtes Avenwedde.
Im Zuge der Gebietsreform wurden Friedrichsdorf und Avenwedde 1970 nach Gütersloh eingemeindet.
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