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Osttimor

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30.04.2024
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Fuiloro

Fuiloro (Fwiloro) ist der Hauptort des gleichnamigen Sucos im Subdistrikt Lospalos/Distrikts in Osttimor. Während der portugiesischen Kolonialzeit hieß das Dorf Vila de Aviz (Vila de Avis). Der Ort liegt auf einer Meereshöhe von 442 Metern, sieben Kilometer nördlich von der Distriktshauptstadt Lospalos. Hier befindet sich die auffälligste Hochebene Osttimors, das Plateau von Fuiloro (Planalto de Fuiloro). Richtung Süden fällt es, aufgrund seiner großen Fläche unmerklich, von einer Höhe von 700 m auf 500 m ab. Ursprünglich war das Plateau die Lagune eines urzeitlichen Atolls. Im Suco leben 12.612 Menschen. Die meisten Einwohner sprechen die Nationalsprache Fataluku.

In Fuiloro lag früher eine portugiesische Festung. Während des Zweiten Weltkriegs betrieben die japanischen Streitkräfte ab 1942 in der Nähe des Dorfes das Abisu Flugfeld für schwere Bomber mit zwei Landestreifen (2.500' x 250' und 2.000' x 100'). Damit konnte Japan seine Luftüberwachung bis Australien ausdehnen. Fuiloro war daher so oft Ziel von australischen Bombenangriffen, dass die Australier die Flüge dorthin bald „Milk Run“ nannten.

Während der indonesischen Besatzungszeit hatten in Fuiloro drei Kompanien des Battalion 745 der Streitkräfte Indonesiens ihren Stützpunkt (120 Soldaten und ihre Familien). Die beiden anderen Kompanien waren in der Nähe stationiert. Sechs Tage nach dem Unabhängigkeitsreferendum in Osttimor am 30. August 1999 begannen Soldaten des Bataillons Jagd auf Befürworter der Unabhängigkeit zu machen. 13 Morde sind dokumentiert. Am 25. September 1999 wurden zwei Nonnen und drei Seminaristen aus Fuiloro, zusammen mit acht weiteren Menschen von einer pro-indonesischen Miliz an einer Straßensperre nahe Lautém ermordet.

Die Salesianer haben eine Mission in Fuiloro. Dazu gehören Schulen für alle Alterstufen, ein Mädcheninternat (120 Schülerinnen), ein Waisenhaus und eine Landwirtschaftsschule (Don Bosco Agricultural School). Der Vize-Premierminister und Landwirtschaftsminister Osttimors Estanislau da Silva ging hier zwischen 1961 und 1965 in die Grundschule. 2002 wurden hier als Entwicklungshilfeprojekt von den australischen Kiwanis Club of Brighton Rinder zur Milchproduktion angesiedelt.

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